Henkerstaaten verurteilt
Amnesty-Report: China, Iran, Irak, USA und Saudi-Arabien mit den meisten Hinrichtungen
Berlin (nd). Indiens Präsident hat die Gnadengesuche von mindestens sieben zum Tode Verurteilten abgelehnt. Ihnen droht nun unmittelbar die Hinrichtung. Um das Leben dieser wie vieler anderer Menschen kämpft die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) mit einer Kampagne, an der sich jeder per E-Mail, Fax oder Luftpostbrief beteiligen kann (www.amnesty.de). In den meisten Staaten gibt es inzwischen zwar keine Todesstrafe mehr. Doch sollen laut jüngstem AI-Report 2012 allein in China Tausende Menschen exekutiert worden sein; genauere Zahlen seien angesichts der Geheimhaltungspolitik Pekings nicht möglich.
Für den Rest der Welt hat Amnesty mindestens 682 Hinrichtungen in 20 Ländern erfasst, zwei mehr als im Jahr zuvor. Auf Platz zwei der »Henkerstaaten-Statistik« lag demnach wieder Iran, wo mindestens 314 Menschen gehenkt wurden. Es folgen Irak (129 Exekutionen), Saudi-Arabien (79), die USA (43) und Jemen (28). Mit Sorge sehen die Menschenrechtsaktivisten, dass nach längerer Pause auch in Demokratien wie Japan und Indien wieder Todesurteile vollstreckt worden sind. Trotzdem glaubt Amnesty International weiterhin an einen allgemeinen Trend weg von der Todesstrafe: Über zwei Drittel der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hätten sie per Gesetz abgeschafft oder verzichteten darauf.
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