Wir geben nie auf - das ist unsere Stärke

Trainer Mark Lebedew über die deutsche Meisterschaft der Berlin Volleys und europäische Träume

  • Lesedauer: 3 Min.
Der Australier MARK LEBEDEW hat die Berlin Volleys am Sonntagabend beim 3:2 gegen den VfB Friedrichshafen zur zweiten deutschen Meisterschaft in Folge geführt. OLIVER HÄNDLER gratulierte dem Trainer einen Tag später nicht nur zum Titel.

nd: Herzlichen Glückwunsch zum 46. Geburtstag!
Vielen Dank.

Wie haben Sie »reingefeiert«?
Sehr ordentlich. Erst 20 Minuten in der Halle, dann in einem Lokal in der Nähe unseres Hotels, und wir haben nicht nur gegessen! Ich weiß nicht, was die Mannschaft heute macht, aber ich fahre jetzt nach Hause zu meiner Frau und werde versuchen zu verstehen, was da alles abgelaufen ist.

Es war wieder spannend. Wie 2012 drehte ihr Team auswärts den Entscheidungssatz im letzten Moment noch zum Sieg.
Ja, und nicht nur den. Diese Truppe gibt einfach nie auf - das ist ihre große Stärke. Wir haben viele wichtige Sätze in diesen beiden Jahren gedreht. Auf diese Mannschaft kann Berlin sehr stolz sein.

Lange Zeit hatten sie in dieser Saison auf Diagonalangreifer Alexander Spirovski gesetzt, der in den Playoffs aber wieder von ihrem Landsmann Paul Carroll ersetzt wurde. War dieser Wechsel entscheidend?
Spiro hat eine super Saison gespielt, in der Zeit als Paul nach seiner Schulteroperation lange nicht fit war. Das wurde er erst ab März, und er ist nun mal ein Spieler höchster Qualität. Er war überragend in allen Finalspielen.

Finden Sie es schade, dass der Titel wieder auswärts eingefahren wurde oder sind Sie einfach nur froh, am Mittwoch nicht noch einmal spielen zu müssen?
Unsere Fans hätten es verdient gehabt, den Titel mit uns zu feiern. Es wäre ein großes Fest geworden. Aber ich bin nur froh, dass wir das Ding gewonnen haben.

Es war das Ende einer fast perfekten Saison. Was lief noch besser als in der vergangenen?
Die Mannschaft war eingespielter. Vor der letzten Saison kamen sieben neue Spieler dazu, vor dieser nur zwei. Außerdem haben wir gleich in der ersten Woche Haching und Friedrichshafen schlagen können. Das zeigte uns sofort, dass wir wieder den Titel holen können, und das gab im Training einen Extraschub Motivation.

Wird das Team nun wieder zusammen bleiben?
Einige haben noch laufende Verträge. Wir sind natürlich sehr zufrieden mit allen und werden in den nächsten Tagen in die Verhandlungen mit dem Rest treten.

Ist der Champions-League-Titel das nächste Ziel?
Ohne neue Ziele besteht die Gefahr, nur zufrieden damit zu sein, was man erreicht hat. Jetzt wollen wir auch in Europa mit den Besten mithalten.

Dort dominieren finanzkräftige russische Klubs. Haben Sie Ambitionen, dort mal zu trainieren?
Ich habe im Februar für zwei weitere Jahre in Berlin unterschrieben, aber ich bin auch so ehrgeizig, dass ich mal auf diesem hohen Niveau trainieren will - egal wo.

Friedrichshafen hatte sieben Meistertitel in Serie gewonnen, bevor Berlin nun zweimal siegte. Der Beginn einer neuen Ära?
Wir wollen immer Titelkandidat sein. Aber ich finde es immer noch unfassbar, siebenmal in Serie zu gewinnen. Schon in unseren zwei Titeln steckt so viel sehr harte Arbeit von sehr vielen Menschen.

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