350.000 illegale Stimmzettel vor Parlamentswahl in Bulgarien entdeckt
Mit den Fälschungen könnten 25 der 240 Abgeordneten gewählt werden / Rufe nach Verschiebung der für Sonntag geplanten Wahl
Sofia (dpa/nd). Einen Tag vor der Parlamentswahl in Bulgarien sind in einer Druckerei 350 000 illegale Stimmzettel sichergestellt worden. Wegen des Vorfalls versammelten sich am Samstagabend Anhänger verschiedener Parteien vor der Zentralen Wahlkommission in Sofia, um faire Wahlen zu fordern. Mit den in der Stadt Kostinbrod westlich von Sofia beschlagnahmten Stimmzetteln könnten 25 der 240 Parlamentarier gewählt werden, warnte Sozialisten-Chef Sergej Stanischew. Es gab einzelne Stimmen, die eine Verschiebung der Wahl forderten.
Der Wahlkampf in dem EU-Land für die vorgezogene Abstimmung über ein neues Parlament am Sonntag war bereits von Vorwürfen des Stimmenkaufs überschattet worden. Wegen befürchteter Wahlfälschung sowie des Verkaufs von Wählerstimmen wird die Wahl vor Ort von der größten Beobachtergruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) seit 1990 verfolgt. Oppositionsparteien beauftragten außerdem das sozialwissenschaftliche SORA-Institut aus Österreich mit einer Kontrollauszählung.
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