Rechtsfreier Raum

Olaf Standke über den Abschuss von US-Bürgern durch eigene Drohnen

  • Lesedauer: 1 Min.

Nun ist es offiziell: Auch ein US-Pass schützt nicht davor, von US-amerikanischen Drohnen zielgerichtet getötet zu werden. Es sind Todesurteile im rechtsfreien Raum, die sich die Obama-Regierung da ausgedacht hat. Im Namen des Anti-Terrorkampfes agiert sie mit solchen Angriffen auf fremden Territorien als Ankläger, Richter und Liquidator zugleich, und das alles ohne rechtsstaatlichen Prozess. Kein Wunder, dass Bürgerrechtler entsetzt sind, hatten sie sich doch von Barack Obama ein Ende der verheerenden Politik seines Vorgängers Bush erhofft. Doch wie schon bei Obamas noch immer nicht erfülltem Wahlversprechen, das weltweit kritisierte Gefangenenlager Guantanamo zu schließen, wurden sie bitter enttäuscht.

Mehr noch, die Kriegführung ohne völkerrechtliche Legitimation wurde unter seiner Ägide massiv ausgeweitet. Die Luftflotte der ferngesteuerten Roboterkiller ist auf weit über 200 angewachsen; inzwischen bildet die Air Force mehr Joystick- als Flugzeugpiloten aus. Die Angriffe mit Kampfdrohnen kosteten allein in Pakistan über 3000 Menschenleben, darunter immer wieder völlig unschuldige Zivilisten. Die außergerichtliche, auch »präventive« Tötung aus dem Hinterhalt wurde unter Obama zur militärischen Strategie erklärt. Und ungeachtet aller Sparzwänge plant das Pentagon in den nächsten Jahren weitere 37 Milliarden Dollar für seinen Drohnenkrieg ein. Ist der Friedensnobelpreisträger noch zu einer Wende fähig?

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.