Twitter-Beleidigung: »Der Hetzer gehört in den Knast«

Ein Dresdner CDU-Politiker verhöhnt Pfarrer und Nazigegner Lothar König

  • Lesedauer: 1 Min.
Solche Beschimpfungen ist Lothar König wohl sonst nur von Nazis gewohnt: Auf seinem Twitter-Profil bezeichnet der Dresdner CDU-Politiker Peter Krüger den Jenaer Pfarrer und Anti-Nazi-Aktivisten als „Hetzer“, der in den Knast gehöre. Entschuldigen will er sich nicht.

Berlin (nd). „….dieser widerwärtige Hetzer gehört in den Knast! Der 13. Februar soll friedliches Gedenken zum Inhalt haben“. So lautet ein mittlerweile gelöschter Twitter-Eintrag des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Dresdner Stadtrat, Peter Krüger. Mit der Beleidigung gemeint ist der Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König.

Krüger spielt damit auf den momentan vor dem Dresdner Amtsgericht stattfindenden Prozess gegen König an. Die Dresdner Staatsanwaltschaft wirft König vor, im Rahmen der Protest gegen einen Aufmarsch von Neonazis am 19. Februar 2011, Gegendemonstranten zur Gewalt aufgerufen zu haben. Der langjährige antifaschistische Aktivist und zahlreiche Unterstützer dementieren hingegen. Nach Auffassung seiner Verteidigung, widerlegten zuletzt auch mehrere Videoaufnahmen den Vorwurf.

Gegenüber den "Dresdner Neuesten Nachrichten“ stritt Peter Krüger unterdessen ab, die Nachricht geschrieben zu haben. Stattdessen habe ein Mitarbeiter ohne seine Zustimmung die Beleidigung veröffentlicht. Er selbst „kämpfe nicht mit der Keule, sondern mit dem Florett.“ Gegenüber „nd“ äußerte sich Krüger hingegen nur knapp: „Da ist alles gesagt“, sagte Krüger und legte auf.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.