»Bild«-Gleichklänge

Jürgen Amendt über einen Gleichklang zwischen FDP-Minister und »Bild«-Zeitung

  • Lesedauer: 1 Min.

Ein FDP-Minister und die »Bild«-Zeitung sind im Gleichklang entsetzt. Die Verwendung des Wortes »Deportation« als Kritik an der Abschiebung von Flüchtlingen via Flughafen Frankfurt (Main) wird zum »Nazi-Skandal« erklärt. Der Gleichklang kommt nicht von ungefähr, wie die Antwort des Pressesprechers von Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch (FDP) an das medienkritische Weblog »bildblog.de« zeigt. Der wollte vom Minister wissen, ob er die Einschätzung der »Bild« teilt und wie er diese kommentiere. »Ich gehe davon aus«, heißt es laut »bildblog« im Antwortschreiben des Pressesprechers von Rentsch, »dass Sie diese Anfrage parallel an die ›Bild‹-Zeitung richten und stelle daher unsere Antworten auf Ihre Anfrage auch der ›Bild‹ als Quelle des Artikels zur Verfügung«. Das ist - vorsichtig formuliert - Ausdruck einer problematischen Nähe eines Politikers bzw. seines Ministeriums zu einer Zeitung.

Es ist nicht das erste Mal, dass bestimmte Politiker mit »Bild« über Bande spielen. In letzter Zeit sind es vor allem FDP-Politiker wie Wirtschaftsminister Philipp Rösler, die sich einer besonderen Wertschätzung des Springer-Blattes sicher sein können; es sind ja bald Bundestagswahlen. Bemerkenswert am Frankfurter Vorgang ist jedoch die Offenheit, mit der ein von der FDP geleitetes Ministerium »Bild« die Recherchearbeit abnimmt. Man steht ja in der Schuld.

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