Die Freunde rüsten auf

Roland Etzel über Waffenlieferungen an syrische Rebellen

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Kongresszentrum von Doha erlebte am Wochenende eine Fortsetzung der Farce »Wir schützen das syrische Volk«. Gastgeber war der Hauptsponsor der »Freunde Syriens«, der Emir von Katar, und gekommen waren alle, die den regierungsfeindlichen Kräften in Syrien mehr und bessere Waffen liefern wollen, damit sie den Krieg gegen Assads Truppen doch noch gewinnen; dabei waren auch jene, die vor dieser offenen Militarisierung des Konflikts, aus welchen Gründen auch immer, zurückschrecken, aber irgendwie doch dabei sein wollen.

Zu letzteren gehört Deutschland. Außenminister Westerwelle hält zwar auch nach dem Umfaller von Obama in Sachen Syrien-Zurückhaltung noch immer Kurs auf einen möglichst unblutigen Regimewechsel in Damaskus. Da sich Berlin aber bei dieser Art Kriegsminimierungspolitik vom deutschen Boulevard vor sich her treiben lässt, werden die Begründungen des FDP-Manns für die Verweigerung der offenen Aufrüstung immer windelweicher.

Kollegen von ihm sind noch weniger pingelig und verweigern gänzlich die Erinnerung an ihr Geschwätz von gestern. So hat US-Außenminister Kerry in Doha jetzt aufgehört, die Lieferung von Waffen an Syriens Rebellen mit dem Einsatz von Giftgas durch Damaskus zu begründen. Vor einer Friedenskonferenz, so Kerry jetzt, müsse das Ungleichgewicht zugunsten der Assad-Truppen beendet werden. Das ist eine Spur ehrlicher. Die Konferenz rückt damit aber keinen Millimeter näher.

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