Verwirrung um Snowden: Ex-Geheimdienstler verlässt Russland
Snowden nicht wie erwartet im Flugzeug nach Kuba/ Russland verweigerte Auslieferung
Berlin (dpa/nd). Der Ex-Geheimdienstler Edward Snowden soll Russland am Montag verlassen haben. Dies berichtet die russische Agentur Interfax in Berufung auf Sicherheitskreise. Nach Angaben der russischen Fluggesellschaft Aeroflot soll er sich allerdings nicht in einem Flugzeug nach Kuba befinden.
»Er ist nicht mit dieser Maschine geflogen«, zitierte die Agentur am Montag eine nicht näher benannte Quelle bei der Fluggesellschaft. Zuvor hatten mehrere Korrespondenten von Bord des Flugzeugs berichtet, dass der 30-Jährige zwar in Reihe 17 auf Fensterplatz A gebucht sei. Er selbst sei aber nicht gesichtet worden. In dem Flug mit der Nummer SU150 waren zwei Dutzend Medienvertreter.
Edward Snowden war in das Visier der US-Behörden geraten, nachdem er das US-Spähprogramm Prism öffentlich gemacht hatte. Der US-Geheimdienst NSA wertet im Rahmen des Programms Nutzerdaten großer Internetkonzerne wie Google, Facebook und Microsoft aus. Seinen ersten Fluchtort Honkong verließ der IT-Spezialist am Sonntag in Richtung Russland. Dort soll er Asyl in Ecuador beantragt haben.
Die US-Regierung forderte Russland am Montag auf, Edward Snowden umgehend auszuliefern: »Wir erwarten, dass die russische Regierung alle verfügbaren Optionen prüft, um Herrn Snowden in die USA zurückzuschicken«, teilte das Weiße Haus in Washington am frühen Montag mit. Russische Behörden verweigerten die Ausweisung und verwiesen auf fehlende rechtliche Befugnisse.
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