Ökonomen fordern mehr Investitionen

DIW Berlin: Deutschland fehlen 75 Milliarden Euro

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die Wirtschaft in Deutschland ist schlechter als ihr Ruf. Der Grund sind fehlende Investitionen. Zu diesem Schluss kommen die Berliner Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Sie fordern deshalb eine Investitionsagenda. Staat und Unternehmer sollen jährlich rund 75 Milliarden Euro mehr investieren. So wäre ein um mindestens 0,6 Prozent höheres Wirtschaftswachstum möglich.

Zwar geht es Deutschland im europaweiten Vergleich relativ gut, doch für die Forscher des DIW Berlin trügt der Schein. So ist die Wirtschaft hierzulande seit 1999 insgesamt weniger stark gewachsen als der europaweite Durchschnitt. Auch sind die Reallöhne kaum höher als zur Jahrtausendwende. »Seit 1999 hat Deutschland einen Investitionsrückstand von rund einer Billion Euro aufgebaut und dadurch erhebliche Wachstumschancen verpasst«, erklärt DIW-Präsident Marcel Fratzscher. So sei die deutsche Investitionsquote eine der niedrigsten der Welt. Nach Berechnungen der Ökonomen wären allein zum Erreichen des Durschnitts der Eurozone jedes Jahr zusätzliche Investitionen in Höhe von rund drei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) notwendig.

Das DIW sieht drei Hauptinvestitionsfelder: Die Energiewende, Verkehrsinfrastruktur und Bildung. Das Gelingen der Energiewende würde bis 2020 bis zu 38 Milliarden Euro benötigen, bei der Verkehrsinfrastruktur fehlen 6,5 Milliarden Euro. Besonders im Bereich der Bildungsinvestitionen hinkt Deutschland im Vergleich zu anderen entwickelten Ländern hinterher - so fließen nur etwa 0,1 Prozent des BIP in die frühkindliche Erziehung. Kommentar Seite 4

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