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Brasilien fürchtet neue Pleite gegen Uruguay

Beim Confed Cup beginnen heute die Halbfinalspiele

  • Ulrike John, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Seleção reist in einem Flieger in den Farben der brasilianischen Nationalflagge und dem Aufdruck der Airline Gol. Jetzt nimmt das Heimteam Kurs auf das Endspiel des Confederations Cups. Die Fans sind schon dabei, abzuheben: Nach drei Siegen in der Gruppenphase ist die Fußballwelt fast wieder in Ordnung im Land des fünfmaligen Weltmeisters und Gastgebers von 2014. Gegen Uruguay soll nun im Halbfinale an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF) in Belo Horizonte das nächste Fest steigen.

Für Italiens Trainer Cesare Prandelli ist Brasilien zusammen mit Spanien schon »die beste Mannschaft der Welt«. Doch die Spieler im Team von Luiz Felipe Scolari sind so klug, auf dem Boden zu bleiben. »Die Tatsache, dass wir die drei letzten Spiele gewonnen haben, macht uns nicht zum Favoriten«, warnte Torhüter Júlio César. Er erinnerte an die harten Duelle zwischen beiden Teams bei der Copa América.

2011 hatten die »Urus« sogar die Südamerika-Meisterschaft gewonnen, in der aktuellen WM-Qualifikation ist La Celeste aber ins Straucheln geraten. »Es waren immer schwierige Spiele, bei denen Details den Ausschlag gegeben haben«, sagte César. Der 33-jährige Keeper von den Queens Park Rangers blickte voller Hochachtung auch auf das zweite Halbfinale am Donnerstag in Fortaleza zwischen dem Welt- und Europameister und dem EM-Zweiten: »Spanien spielt einen schönen Fußball, der in der ganzen Welt respektiert wird und trifft jetzt auf Italien, das vier WM-Titel vorweisen kann.«

Wenige Wochen vor dem geplanten Besuch von Papst Franziskus in Rio de Janeiro heißt es im fußballverrückten Brasilien »Habemos Seleção«. Nach der schwierigen Startphase Scolaris und Monaten des Zweifels glauben Experten und Fans plötzlich daran, dass der Gastgeber im nächsten Jahr wirklich um den WM-Titel mitspielen kann.

So urteilte der frühere Nationalspieler und Real-Madrid-Star Roberto Carlos: »Die Mannschaft steht zu 80 Prozent für die Weltmeisterschaft und ich glaube, sie wird uns noch viel Freude machen in den nächsten zehn Jahren.« Star der neuen Generation nach Ronaldo, Ronaldino und Kaká ist Superstürmer Neymar. Der 57 Millionen Euro teure Neuzugang des FC Barcelona soll die Gelb-Blauen nun zum dritten Confederations-Cup-Sieg in Folge führen.

»Wenn wir gegen Uruguay spielen, müssen wir sehr vorsichtig sein. Unser Scout meint, sie sind das beste Team«, sagte Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari vor dem Duell mit dem WM-Vierten von 2010. Uruguay, genannt »La Celeste«, kann in Belo Horizonte den Mythos vom WM-Sieg 1950 aufleben lassen: Maracanazo nennen die Brasilianer jene traumatisierende Finalniederlage im Endspiel von vor über 60 Jahren. »Nein, ich habe keinen Großvater oder so, der mir vom Maracanazo erzählt hat. Das ist ein anderes Spiel jetzt, ein anderer Moment«, sagte Brasiliens Mittelfeldabräumer Luiz Gustavo vom FC Bayern.

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