Stuxnet: Ein General als Whistleblower?
Hoher US-Militär soll Informationen über Cyberattacke gegen Iran an Medien weitergegeben haben
Washington (Agenturen/nd). Neben dem mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning und NSA-Enthüller Edward Snowden gibt es in den USA Medienberichten zufolge möglicherweise einen weiteren Fall, in dem geheime Informationen an die Öffentlichkeit weitergegeben wurden. Wie der Sender NBC berichtet, wird der ehemals zweithöchste Offizier des Landes von den US-Behörden beschuldigt, geheime Informationen über die sogenannte »Stuxnet«-Attacke der USA gegen Iran an die »New York Times« weitergegeben zu haben.
Offenbar hat das Justizministerium Ermittlungen gegen den pensionierten General James Cartwright eingeleitet, der von 2007 bis 2011 stellvertretender US-Generalstabschef war. Cartwright sei über die Untersuchungen informiert worden, hieß es weiter. NBC berief sich dabei auf Justizkreise. Eine Bestätigung des Ministeriums lag aber zunächst nicht vor. Auch Cartwright selbst äußerte sich nicht.
Die »New York Times« hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass Cartwright unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush die Idee für die Cyber-Operation mit dem Codenamen »Olympic Games« gehabt und sie dann auch geleitet habe. Obama habe eine Beschleunigung des Programmes angeordnet. 2010 seien dann bei einem Angriff mit dem »Stuxnet«-Virus vorübergehend 1000 Zentrifugen zur Urananreicherung im Iran lahmgelegt worden.
Der Zeitungsbericht beschrieb geheime Treffen im Weißen Haus und berief sich auf Interviews mit »derzeitigen und früheren amerikanischen, europäischen und israelischen Offiziellen, die in das Programm verwickelt waren«. Demnach habe der US-Geheimdienst NSA zusammen mit Behörden in Israel »Stuxnet« entwickelt.
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