Behördenpfeife

Martin Kröger zur Diskussion um das Flüchtlingsheim in Hellersdorf

  • Lesedauer: 1 Min.

Viel wird in diesen Tagen öffentlich über Menschen diskutiert, die brisante Informationen aus geheimen Vorgängen an die Öffentlichkeit weiterleiten - sogenannte Whistleblower (englisch: Pfeifenbläser). Das sind Heldinnen und Helden unserer Zeit, die Missstände und Skandale aufdecken, die für die Allgemeinheit gefährlich sind.

Aber was sich möglicherweise derzeit im Bezirk Marzahn-Hellersdorf abspielt, ist - sollten die Vorwürfe zutreffen - indes alles andere als heroisch. Ein Mitarbeiter des Bauamtes des Bezirks soll der Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf Behördeninterna stecken, behauptet ein Mitarbeiter des Bezirksamtes, der anonym bleiben will. Das wäre nicht nur ein klarer Rechtsverstoß, sondern auch aus moralischer Sicht absolut schäbig. Schließlich sind die Angestellten und Beamten Berlins zu Verschwiegenheit und Neutralität verpflichtet, erst recht wenn es Dinge betrifft, die in eigene Aufgabenbereiche fallen.

Deutschland und das Land Berlin haben zudem fest zugesagt, Flüchtlinge, die anderswo wegen Kriegen und Nöten fliehen, aufzunehmen. Das offenbar einer oder mehrere Behördenmitarbeiter diese Zusage unterlaufen meinen zu können, ist nicht zu tolerieren. Der unsäglichen Hetze gegen Flüchtlinge in Hellersdorf, die auch durch Nazis angeheizt wird, setzt die mögliche Episode mit einem Behördenmaulwurf noch die Krone auf.

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