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Opposition ist nicht einfach
Andreas Fritsche zur sonderbaren Wählergunst
Wer es nicht schon begriffen hat, dem beweisen neue Umfrageergebnisse: Einen leicht erklärbaren, unmittelbaren Zusammenhang von Regieren und Verlieren gibt es für die Sozialisten nicht, und auch keinen umgekehrten Automatismus.
Man hätte vielleicht denken können, dass sich die Berliner LINKE in der Opposition erholen kann, nachdem sie in zehn Jahren rot-roter Koalition dramatische Verluste hinnehmen musste. Doch auch fast zwei Jahre nach der Abgeordnetenhauswahl kann davon angesichts der Umfragewerte keine Rede sein.
Bei den Genossen in Brandenburg sind die Einbußen im Vergleich zur früheren Stärke nicht größer, obwohl es dort eine rot-rote Regierung gibt.
Auch die CDU liefert Anhaltspunkte dafür, dass es in der Wählergunst nicht zwangsläufig eine Rolle spielt, ob eine Partei regiert oder opponiert. Die CDU steht derzeit in Berlin und in Brandenburg gut da - Regierungspartei ist sie jedoch nur in der Hauptstadt.
Es spricht einiges für die These, dass hier jeweils Bundestrends durchschlagen, besonders in Anbetracht der nicht mehr weit entfernten Bundestagswahl am 22. September. Die wichtigste Erklärung für den Bundestrend ist bekannt: Deutschland kommt bislang vergleichsweise unbeschadet durch die Krise, es herrscht keine Wechselstimmung.
Die Landesverbände ganz aus der Verantwortung für Umfragewerte der Parteien zu nehmen, wäre allerdings auch nicht richtig. Wie gesagt: Einen leicht erklärbaren Zusammenhang gibt es ganz offensichtlich nicht.
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