Linken-Politiker lehnt Strafbefehl wegen Anti-Nazi-Protest ab
Sächsischer Landtagsabgeordneter Neubert will gegen Kriminalisierung von Antifa-Blockaden kämpfen
Dresden (dpa/nd). Der sächsische Linkspartei-Landtagsabgeordnete Falk Neubert lässt es im Streit um die Versammlungsfreiheit auf einen Prozess gegen sich ankommen. Er werde den gegen ihn verhängten Strafbefehl wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz nicht akzeptieren, erklärte Neubert am Freitag. »Würde ich dies tun, wäre ich verurteilt und zum Straftäter gestempelt.« Das Amtsgericht Dresden bestätigte, dass der Strafbefehl am 23. Juli erlassen wurde. Zum Inhalt machte die Sprecherin keine Angaben.
Neubert hatte sich am 19. Februar 2011 an der Blockade eines genehmigten Neonazi-Aufmarsches in Dresden beteiligt. Bei den Protesten gegen den jährlichen Aufmarsch von Neonazis in Dresden war es am 19. Februar 2011 zu Gewaltexzessen gekommen. An der Stelle, an der Neubert mit Hunderten anderer Demonstranten eine Kreuzung blockierte, blieb es aber friedlich. Sachsens Justiz wertet solche Blockaden als Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und somit als Straftat.
Ihm gehe es nicht darum, eine Geldstrafe abzuwehren, erklärte Neubert. »Ich bin überzeugt, dass mein Handeln vom Grundgesetz gedeckt und nicht strafbar war.« Er wolle vor Gericht gegen eine Kriminalisierung friedlicher Anti-Nazi-Proteste kämpfen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.