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Endlich dicht
Martin Kröger begrüßt die Schließung der Einrichtung in der Motardstraße
Die Zustände in der Erstaufnahmestelle für Asylsuchende in Spandau stehen seit langem in der Kritik - zu Recht. Denn abgeschottet in einem Industriegebiet, fast ohne jegliche Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten, müssen die Asylsuchenden hier unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Das Containerlager ist total überfüllt und schmutzig. Die Bewohner unterschiedlicher Kulturen müssen dicht gedrängt warten, bis sie von hier aus in andere Heime oder Wohnungen verlegt werden. Entsprechend konfliktträchtig ist die Stimmung.
Dass das Lager in der Motard- straße für Asylsuchende nun offenbar zu Jahresende endlich schließen muss, ist insofern eine gute Nachricht. Flüchtlingsorganisationen fordern das seit langem. Die Frage ist, was kommt danach? Berlin hat zwar noch eine weitere Erstaufnahmestelle, aber auch der Bezirk Spandau wird in Zukunft seinen Beitrag leisten müssen, einige der 5000 Flüchtlinge aufzunehmen, die allein in diesem Jahr nach Berlin kommen. Der Senat wird ein neues Heim wie in Reinickendorf durchsetzen müssen.
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