Baumarktkette Praktiker wird zerschlagen
Für Tochterfirma Max Bahr keimt dagegen Hoffnung
Hamburg (dpa/nd). Die Baumarkt-Kette Praktiker verschwindet vom deutschen Markt. An 130 Standorten beginne Ende nächster Woche der Ausverkauf, teilten die vorläufigen Insolvenzverwalter am Mittwoch in Hamburg mit. Es gebe jedoch gute Chancen, dass zahlreiche Filialen unter anderen Marken fortgeführt würden, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der beiden vorläufigen Insolvenzverwalter Christopher Seagon und Jens-Sören Schröder. Für einzelne Märkte lägen Angebote von Mitbewerbern oder branchenfremden Investoren vor.
»Niemand aus diesem Kreis hat Interesse an den Warenbeständen von Praktiker, deshalb werden wir den Leerverkauf in diesen Häusern vorbereiten«, sagte Seagon. Er begleite aktiv die Gespräche und Verhandlungen auch über einzelne Standorte, um möglichst vielen Mitarbeitern eine Anschlussbeschäftigung zu ermöglichen und einzelne Unternehmenswerte zu verkaufen. Den insgesamt 5330 fest angestellten Beschäftigten an den betroffenen Standorten, davon 1780 geringfügig Beschäftigte, werde zunächst nicht gekündigt.
Für die ebenfalls insolvente Konzerntochter Max Bahr gebe es inzwischen mehrere Angebote von strategischen und auch von Finanzinvestoren. »Wir sehen deshalb gute Chancen, die Standorte und Arbeitsplätze von Max Bahr zu sichern«, sagte Schröder. Das Interesse der Investoren beziehe sich sowohl auf die 78 Märkte, die schon immer unter der Marke Max Bahr geführt wurden, als auch auf weitere 54 ehemalige Praktiker-Märkte, die erst in den vergangenen Monaten auf Max Bahr umgeflaggt wurden. Bis zum 1. Oktober wollen die vorläufigen Insolvenzverwalter nun mit den potenziellen Investoren für die Praktikertochter verhandeln und dann mit dem besten Interessenten eine Lösung vereinbaren.
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