SPD schmiedet Plan B für Zeit nach der Wahl

Steinbrück soll mit der Union verhandeln

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd-van Riel). Die SPD bereitet sich darauf vor, dass es nach der Bundestagswahl am 22. September für eine Koalition mit den Grünen nicht reichen wird. Gestern wurde aus Parteikreisen verlautet, dass Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sich an Gesprächen über eine Große Koalition beteiligen werde, wenn weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb eine Mehrheit erhalten sollte. Als Minister unter Bundeskanzlerin Angela Merkel würde der 66-Jährige allerdings nicht zur Verfügung stehen. Das Vorgehen habe Steinbrück mit dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel abgesprochen, hieß es. Als Vorbild nimmt sich Steinbrück wieder einmal Altkanzler Gerhard Schröder, der ebenfalls nach seiner Wahlniederlage im Jahr 2005 Koalitionsverhandlungen mit der Union geführt hatte, bevor er sich als Lobbyist verdingte.

Die Sozialdemokraten wollen ihr Vorgehen nach der Wahl am 27. September bei einem Konvent beraten. Dann könnte auch der Gang in eine Große Koalition auf der Tagesordnung stehen. Aus Kreisen linker Sozialdemokraten heißt es, dass ein Bündnis mit der Union die SPD vor eine große Zerreißprobe stellen würde. Die letzte Große Koalition zwischen 2005 und 2009 hatte die SPD deutlich geschwächt. Die SPD-Linke will die Parteibasis über ein Zusammengehen mit CDU und CSU befragen und hofft auf eine Ablehnung. Konservative Seeheimer in der SPD haben angedeutet, dass sie einen möglichen Mitgliederentscheid nicht verhindern würden.

Auch die Zukunft von Sigmar Gabriel könnte beim Konvent zur Debatte stehen. Er hatte den Parteivorsitz 2009 übernommen, nachdem die SPD mit 23 Prozent eine heftige Niederlage bei der Bundestagswahl erlitten hatte. Nun wird die Partei voraussichtlich etwas besser abschneiden. Bei einem deutlichen Stimmenplus hätte Gabriel Chancen, Minister und Vizekanzler zu werden. Wenn es schlecht läuft, schließt Gabriel persönliche Konsequenzen nicht aus. »Vielleicht bin ich dann weg«, sagte er vor kurzem der »Zeit«.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -