Getöse im Wahlkampf

Alexander Ludewig über Politik im Schalker Stadion

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Vorstoß von Ralf Jäger war rein populistisch. Dafür ist der SPD-Mann ja auch Politiker. Nordrhein-Westfalens Innenminister hatte nach der Kritik am umstrittenen Polizeieinsatz im August beim Spiel des FC Schalke 04 gegen Saloniki angekündigt, Beamte nur noch im Notfall ins Schalker Stadion zu schicken.

Nach einem Gespräch am Sonnabend im Düsseldorfer Landtag mit Jäger und der Vereinsführung ist wieder alles beim Alten. Polizei und Klub kümmern sich wieder gemeinsam um die Sicherheit. Dafür forderte Jäger eine Entschuldigung - und bekam sie. »Wortwahl und Tenor« der Kritik seien zu scharf gewesen, so der Klub.

Es ist nicht neu, dass die Politik den Fußball und dessen Reichweite nutzt, um sich zu profilieren - gern in Wahlkampfzeiten. Und so war Jägers Ankündigung nichts als Getöse. Denn einerseits ist es die Regel im deutschen Fußball, dass innerhalb der Stadien die Klubs und ihre Sicherheitsdienste verantwortlich sind, in Absprache mit der Polizei, die im Notfall einsatzbereit ist. Bis zum Stadion sorgt die Polizei für Ordnung.

Andererseits lenkt Jäger vom eigentlichen Problem ab. War der Blocksturm der Polizei mit Knüppeln und Pfefferspray und letztlich 80 Verletzten nun rechtmäßig? Dazu sagt der Politiker leider nichts.

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