Werbung

Verkohlte Republikaner

Kurt Stenger über Obamas CO2-Vorgaben für neue Kohlekraftwerke

  • Lesedauer: 2 Min.

Klimaziele sind eine hehre Angelegenheit: Sie sind leicht dahergesagt, doch wenn es um die Umsetzung geht, tauchen schier unüberwindliche Hürden auf. So ist es bei der deutschen Energiewende, und so ist es erst recht in den USA: Präsident Barack Obama hat erklärt, sein Land solle bis 2030 die Treibhausgasemissionen um die Hälfte reduzieren. Gleichzeitig scheint es ihn nicht zu stören, wenn der Kohlebergbau ebenso wie die Förderung von Erdgas durch umstrittene Methoden wie dem Fracking boomen.

Doch Obama hat vor allem ein politisches Problem. Es gibt massive Widerstände - von der mächtigen Lobby der Öl- und Kohlekonzerne, von Klimaskeptikern, die die wissenschaftliche Tatsache der Erderwärmung für eine Verschwörung halten, und von Leuten, die sich generell nichts vom Staat vorschreiben lassen wollen. Ihr schlagender Arm sind die Republikaner, die wie im aktuellen Haushaltsstreit jede vernünftige Lösung zu hintertreiben versuchen. Während die Ultrakonservativen hier eine vorübergehende staatliche Zahlungsunfähigkeit in Kauf nehmen, ist ihnen in Energiefragen die Klimakatastrophe schnurzpiepegal: Kohlekraftwerke sollen weiter irrsinnige Mengen CO2 ausstoßen dürfen.

Wenn der Präsident jetzt den Verordnungsweg über die Umweltbehörde einschlägt, mag das ein cleverer Schachzug gegen verkohlte Republikaner sein. Für eine langfristig angelegte, stabile Klimapolitik bräuchte es weit mehr - einen gesellschaftlichen Konsens.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!