Mehr als 90 Tote bei Erdbeben auf den Philippinen
Das Epizentrum lag auf der Insel Bobol, einem beliebten Touristenziel 630 Kilometer von Manila entfernt
Bei einem schweren Erdbeben auf den Philippinen sind am Dienstag mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen. Es seien bisher 93 Todesopfer gezählt worden, teilte das nationale Katastrophenzentrum am Abend mit. Das Beben der Stärke 7,1 hatte am frühen Morgen eine auch von vielen Touristen besuchte Region im Zentrum des Landes erschüttert. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, die Stromversorgung brach teilweise zusammen.
Allein 77 Todesopfer wurden den Angaben zufolge auf der bei Urlaubern beliebten Insel Bohol geborgen, wo das Epizentrum des Bebens lag. Weitere Todesopfer gab es auf den benachbarten Inseln Cebu und Siquijor. Die Behörden rechneten am Abend mit weiteren Toten. Ausländische Touristen waren ersten Berichten zufolge nicht unter den Opfern.
Das gesamte Ausmaß der Zerstörung war zunächst nicht abzusehen, da die Zufahrtswege zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten auf Bohol blockiert waren und die Stromversorgung teilweise unterbrochen war. Nach Angaben der Behörden hielten sich wegen eines Feiertags weniger Menschen als sonst in öffentlichen Gebäuden auf. Einwohner und Touristen auf den Inseln Bohol und Cebu berichteten von erheblichen Schäden an modernen Gebäuden und historischen Bauten. So stürzten nach Aussage eines Augenzeugen Teile einer im 17. Jahrhundert errichteten Kirche auf Bohol ein. Der größte Hotelkomplex in der Gegend wurde durch das Erdbeben ebenfalls stark beschädigt, wie der Chef der örtlichen Touristenpolizei sagte. Es sei aber niemand verletzt worden.
Die Insel Cebu ist mit ihren 2,5 Millionen Einwohnern das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Ein Universitätsgebäude, eine Schule, zwei Einkaufszentren, mehrere Märkte und zahlreiche kleinere Häuser wurden dort beschädigt. Die älteste christliche Kirche der Philippinen in der Inselhauptstadt Cebu City wurde nach Angaben eines Regierungssprechers ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen. Laut Medienberichten mussten mehrere Patienten eines Krankenhauses in Sicherheit gebracht werden, nachdem ein Feuer in dem Gebäude ausgebrochen war.
Nach dem heftigen Erdstoß am frühen Morgen wurden auf den Philippinen mindestens vier Nachbeben mit einer Stärke von mehr als 5,0 gemessen. AFP
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.