Dem Nachwuchs zuliebe

Simon Poelchau über Alleinerziehende und falsche Kinderförderung

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Kind sein, das ist nicht immer leicht in Deutschland. Zumindest dann nicht, wenn man zu den rund 1,1 Millionen Minderjährigen gehört, die in Armut leben müssen, wie der Bericht des Kinderhilfswerks UNICEF zeigt.

Dabei könnte die Politik einiges machen, um die Lage der jungen Bevölkerung erheblich zu verbessern. Zunächst müsste jedoch mit weiten Teilen der Familienpolitik gebrochen werden. Denn diese ist noch immer auf das überholte Vater-Mutter-Kind-Modell ausgerichtet, obwohl besonders Kinder von Alleinerziehenden von Armut und anderen Benachteiligungen betroffen sind. Konservative Geister könnten nun dem Wohl des Nachwuchses zuliebe die moralische Stärkung der Ehe fordern. Doch ob den Heranwachsenden damit geholfen wird, ist fraglich: Wenn die Eltern sich die ganze Zeit streiten, weil sie nicht zusammen passen, oder sogar Gewalt in der Familie herrscht, ist dies alles andere als gut für die Kindheit.

Aber Kinder Alleinerziehender müssen nicht in Armut leben. Entscheidend ist die ökonomische Situation der Eltern. Diese sollten von der Gesellschaft unterstützt werden, damit sie einer auskömmlichen Arbeit nachgehen können. Dies ist möglich. Doch dürfen Jugendzentren, Ganztagsschulen und andere Orte der Förderung dann nicht dem Sparzwang zum Opfer fallen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -