Dramatische Personallücke am Rhein
Fachkräfteprognose in Mainz vorgestellt
In Rheinland-Pfalz wird sich der Mangel an Fachkräften in den nächsten Jahren drastisch verschärfen - bis zum Jahr 2030 werden jährlich durchschnittlich 63 000 Fachkräfte fehlen, unabhängig von der Branche und vom Bildungsgrad. Das sagt der Fachkräftemonitor, der jetzt in Mainz erstmals vorgestellt wurde. Der Fachkräftemonitor ist ein Gemeinschaftsprojekt der Industrie- und Handelskammern und des Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstituts Wifor. Es ermöglicht Prognosen der Fachkräfteentwicklung, so dass Unternehmen rechtzeitig gezielt gegensteuern können.
Aufgrund von Konjunkturumfragen kann außerdem die Nachfrage eingeschätzt werden. Auch der demografische Wandel kann bei diesen Prognosen mit einbezogen werden. In den kommenden drei bis vier Jahren soll sich die Lage auf dem Fachkräftemarkt zwar leicht entspannen, um sich danach allerdings wieder zu verschärfen. So dürften in 2030 bis zu 142 000 Fachkräfte fehlen.
In Hessen, das den Fachkräftemonitor schon länger einsetzt, ist die Situation zwar nicht ganz so dramatisch, dennoch wird auch dort ein Fehlbedarf von rund 100 000 Fachkräften vorhergesagt. In den technischen Berufen ist der Mangel immer noch groß, doch es zeichnet sich eine Trendwende ab: In den Jahren ab 2020 soll es vor allem Engpässe bei den kaufmännischen Berufen geben. Damit hat in den vergangenen Jahren noch niemand gerechnet, zumal gerade im Handel derzeit noch verstärkt billige Aushilfskräften eingesetzt werden. Parallel dazu bleibt der Fachkräftemangel im Maschinenbau bestehen, aber auch in der Chemiebranche.
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