M23-Rebellen in Ostkongo geben auf
Kinshasa. In einer von ihrem politischen Führer Bertrand Bisiimwa unterzeichneten Erklärung hieß es am Dienstag, die M23 erkläre das Ende ihrer Rebellion und gebe ihre Waffen ab. Man werde künftig versuchen, die Probleme, die zum Aufstand führten, mit politischen Mitteln zu lösen. Die kongolesische Armee hatte wenige Stunden zuvor verkündet, sie habe die M23 geschlagen. Die letzten Kämpfer der Gruppe seien entweder über die Grenze nach Uganda geflohen oder hätten sich ergeben. Die Waffen der Rebellen seien zerstört worden.
Die M23-Bewegung wurde einst von ehemaligen Tutsi-Rebellen gegründet, die nach einem Friedensabkommen vom 23. März 2009 in die kongolesische Armee integriert worden waren, dann aber wegen diverser Streitigkeiten wieder desertierten. Die Gruppe begann im vergangenen Jahr einen Aufstand gegen die kongolesische Regierung. Im November 2012 hatte sie die strategisch wichtige Stadt Goma eingenommen und zehn Tage lang kontrolliert. Zeitweise drohte sie sogar mit einem Marsch auf die Hauptstadt Kinshasa.
In Uganda wurden im vergangenen Dezember zwar Friedensgespräche aufgenommen, sie wurden jedoch immer wieder unterbrochen. Kongos Armee begann am 25. Oktober eine Großoffensive, die von UN-Soldaten unterstützt wurde. »Wir werden angreifen, bis alles unter Kontrolle ist«, hieß es aus der UN-Truppe.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR flohen im Osten der Demokratischen Republik Kongo seit Beginn der M23-Rebellion etwa 800 000 Menschen. Auch wenn die Rebellengruppe besiegt sein sollte, bleibt die Region instabil. Reich an Bodenschätzen, ist das Länderdreieck Kongo-Uganda-Ruanda seit gut 20 Jahren Schauplatz nicht enden wollender Gewalt. Es gibt noch rund 40 weitere Milizen, die die Bevölkerung in den Dörfern terrorisieren. Die kongolesische Regierung teilte mit, »umgehend« eine Offensive auch gegen die Hutu-Rebellengruppe Demokratische Kräfte für die Befreiung Ruandas (FDLR) zu starten. Agenturen/nd
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