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Die Freude über Genf ist geteilt

Roland Etzel zu den Iran-Atomgesprächen

  • Lesedauer: 1 Min.

Misst man sie an ihren vorherigen Verlautbarungen, müssten die USA und die EU-Staaten den gestrigen Tag als sehr erfolgreich in ihrem Kampf um Frieden im Nahen und Mittleren Osten ansehen. Aber die Bedenkenträger im Westen dominieren und warnen, es handele sich um einen üblen Versuch Irans, die Weltöffentlichkeit hinters Licht zu führen. Ergo: Keine Lockerung des Sanktionsregimes und weiter Druck machen.

Die Teheraner Führung unter Neupräsident Ruhani hat stets behauptet, dass es - vor allem Israel und den USA - gar nicht um eine Gefahr der atomaren Bewaffnung Irans ginge, sondern um die strategische Vorherrschaft im Mittleren Osten, die der Westen auf keinen Fall dem Nichtverbündeten Teheran überlassen möchte. Schlüssig zu beweisen war und ist bislang weder das eine noch das andere.

Umso mehr wird auf die Töne der politischen Begleitmusik gehört. Vor allem die aus Israel klingen aber hörbar rauer, je mehr der »Neue« in Teheran die zorngesteuerte Disharmonie seines Vorgängers durch zielführende Diplomatie gegenüber dem Rest der Welt ersetzt. Netanjahus wütende Appelle gegenüber US-Außenminister Kerry, dem Chef-Iraner kein Wort zu glauben, sind angesichts des nicht gerade glänzenden Rufs des israelischen Premiers sogar fast Ruhanis beste Fürsprache.

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