Das Spiel war vorbei, der Berliner Wellblechpalast schon fast leer, da sangen die Krefelder Fans direkt vor der Eisbären-Kabine »Auswärtssiege sind schön«. Solche Klänge hatten wohl nur die wenisten erwartet. Die Berliner, als bestes Team der Vorrunde angetreten, verloren das erste Play-off-Viertelfinale gegen die Krefeld Pinguine nach schwacher Leistung 2:4 (0:2, 0:2, 2:0). Der Heimvorteil in der Best-of-Seven-Serie wechselte zu den Krefeldern, die heute um 19.30 Uhr in heimischer Halle schon mit zwei Siegen in Führung gehen können.
Sollten die Berliner so auftreten, wie im ersten Spiel, spricht vieles dafür. Von Beginn an wirkten die Berliner unkonzentriert. Daraus resultierend fiel durch den Krefelder Vasilijews früh das 0:1. Die Fotografen, die anfangs das Tor der Krefelder Pinguine ins Visier nahmen, korrigierten ihre Position und fokussierten auf Berlines Goalie Pöpperle, der anschließend einen Distanzschuss von Ted Drury ins Tor trudeln ließ. Die fassungslosen Fans die in der Vorrunde noch begeisterndes Eishockey geboten bekamen, sahen eine unkoordinerten Auftritt. »Die Spieler haben nicht zusammen gespielt. Es gab keine Struktur. Vielleicht glauben einige , sie seien gut sind«, klagte Eisbären-Coach Pierre Pagé. Nach einem Doppelschlag des Krefelders Guillet zum 0:4 forderten die verzweifelten Fans: »Wir wollen die Eisbären sehen!«
Dass die am Ende noch mal herankamen, lag aber nur daran, dass die führenden Krefelder nicht mehr viel taten. Die Berliner Kelly Fairchild und Mark Beaufait schaffte mit ihren Überzahl-Treffern nur noch Ergebniskosmetik. Nur wenige Anhänger hatten nach dieser Partie noch Muße, dass gerade Erlebte zu begießen. Schon eine halbe Stunde nach Abpfiff der Eisbären-Blamage wurde die sonst zum Feiern genutzte Fan-Gaststätte im Wellblechpalast ausgefegt. Sollte der Besen am Sonntag beim nächsten Heimspiel wieder so früh zum Einsatz kommen, könnten die Play-offs für den Titelverteidiger schon bald vorbei sein.
Play-off (Best of 7), Viertelfinale, 1. Spieltag: Eisbären - Krefeld 2:4 (0:2,0:2,2:0) Ingolstadt - Hannover 3:2 (2:0,1:2,0:0) DEG - Hamburg 3:2 n.V. (1:1,1:1,0:0) Nürnberg - Kölner Haie 3:4 (0:0,1:3,2:1)
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