Richtet Meyer es auch in Madrid?

  • Thomas Wieczorek
  • Lesedauer: 2 Min.
Am »Retter vom Dienst« kommt keiner vorbei: Die Erfolgsgeschichte des mittlerweile 63-jährigen ostdeutschen Fußballtrainers Hans Meyer hat sich nun offenbar bis zu Real Madrid herumgesprochen! Nach unbestätigten Berichten haben die Verantwortlichen jetzt von der Dauerkrise des ruhmreichsten Clubs der Welt die Nase voll. Gerade erst das Aus in der Champions League und keine Chance mehr in der Meisterschaft - und das mit den besten und teuersten Spielern der Welt. Nun soll es tatsächlich der Meyer richten, denn seine Sprache versteht offenbar jeder Spieler und jede Mannschaft. Gilt er doch als Spezialist für hoffnungslose Fälle: 1999 übernahm er Gladbach als Zweitligaschlusslicht und stieg 2001 mit dem Verein auf. 2004 rettete er Hertha BSC vor dem Abstieg. In dieser Saison übernahm er Nürnberg mit sechs Punkten aus zwölf Spielen, und inzwischen steht er schon auf Platz zwölf. Bislang äußerte sich Meyer noch nicht zum Real-Gerücht, aber er hat schon seine Pensionärsversion geändert. Versicherte er bisher zu Beginn jedes neuen Jobs treuherzig, dies sei sein letzter, und danach werde er seiner Frau zuliebe Rosen züchten, so heißt es jetzt, seine Frau lasse ihn nicht in den Garten, da er Rosen nicht von Blumenkohl unterscheiden könne. Madrid wäre jedenfalls nicht einmal Meyers erster Auslandeinsatz: 1996 übernahm er den im Mittelmaß dahindümpelnden holländischen Club Twente Enschede und führte ihn auf den Platz drei und damit in den UEFA-Cup, wovon Real Madrid derzeit nur träumen kann. Und auch internationale Erfolge kann er vorweisen: 1981 schaltete er mit Carl Zeiss Jena im Pokalsieger-Cup den AS Rom, den FC Valencia und Benfica Lissabon aus und unterlag erst im Finale Dynamo Tbilissi mit 1:2. Aber ob Meyer nun nach Madrid geht oder vorerst in Nürnberg bleibt - manch ein DFB-Verantwortlicher dürfte es bereits bedauern, dass man sich seinerzeit so voreilig für Jürgen Klinsmann entschieden hat.
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