Doper sollen richtig bluten

IAAF-Vize Digel fordert Wirtschaftsrecht im Sport

  • Lesedauer: 1 Min.
Helmut Digel, Vizepräsident des Internationalen Leichathletikverbandes IAAF, fordert die Sportverbände auf, gegen Dopingsünder Klagen auf Schadenersatz einzureichen: »Wann stellen Sportverbände endlich Schadenersatzansprüche, wenn dopende Sportler das Image einer Sportart nachhaltig schädigen? Letztlich sind das vor allem auch Wirtschaftsdelikte.« Wenn eine Sportart permanent im Doping-Zwielicht erscheine, so der Tübinger Universitäts-Professor weiter, kämen keine Fans und das Fernsehen zeige keine Bilder mehr. Hintergrund für Digels Empörung ist die Klage von Ex-Sprinterin Grit Breuer gegen die IAAF. Die Magdeburgerin verlangt 300 000 Euro Schadenersatz, weil der Weltverband 1993 ihre einjährige Dopingsperre um zwei Jahre verlängert habe und ihr dadurch Startprämien und Werbeverträge entgangen seien. Digel äußerte sein Unverständnis für die Klage. »Die Athletin war beim ersten Betrug 1992 in Südafrika beteiligt, wo Urinproben unbrauchbar gemacht wurden, später wurde sie des Clenbuterol-Missbrauchs überführt«, sagte er: »Die erste Sperre war ohne Zweifel rechtens - ob nun diese Klage moralisch angebracht ist, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich halte es für fragwürdig.« Das Urteil über die Forderung von Grit Breuer wird voraussichtlich am 6. April gefällt. sid/ND
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