Empor-Familie feiert

Badminton: Berliner ziehen ins Liga-Endspiel ein

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Sekt war alle. Nicole Grether zog kurz einen Schmollmund, lachte aber gleich wieder und feierte mit ihrem Team den Einzug ins Badminton-Finale um die deutsche Meisterschaft. Die Spieler des Bundesligisten SG Empor Brandenburger Tor Berlin hatten es spannend gemacht. Nach einem 4:4 im Hinspiel beim FC Langenfeld erspielten die Berliner am Sonntag in eigener Halle in Friedrichshain das gleiche Ergebnis. Den Ausschlag zu Gunsten von EBT gab am Ende das Satzverhältnis von 17:16 für die Berliner. Die rund 500 Zuschauer mussten lange um den Finaleinzug bangen. Für die ersten Berliner Punkte sorgten die Damen Juliane Schenk und Nicole Grether sowie die Herren Chuan Xuan und Tim Dettmann jeweils im Doppel. Juliane Schenk gewann ihr Einzel zur 3:1-Führung klar mit 11:0 und 11:0. Den entscheidenden Punkt sicherte der für den EBT spielende Chinese Chuan Xuan, der den deutschen Meister Björn Joppien mit 15:11 und 15:10 im vorletzten Duell bezwang. Im Hinspiel war er ihm noch klar unterlegen gewesen. Chuan Xuan ist einer der wenigen Spieler der öfter in Berlin weilt. Während er sich mit der zweiten Mannschaft des EBT fit hält, trainieren die Damen in Mülheim an der Ruhr und die Herren vorwiegend in Saarbrücken in den Leistungsstützpunkten. Nur zu den Bundesligaspielen kommt das Team zusammen. Die weitesten Anfahrtswege haben der Finne Kasperi Salo aus Helsinki und Frederick Bergström aus Schweden. Bei Heimspielen werden die Spieler bei vereinsangehörigen Familien untergebracht. Den Luxus einer Unterbringung in Hotels gibt der Etat des EBT-Managers Manfred Kehrberg nicht her. »Das Geld reicht gerade für Flüge des Teams, das Vereinstraining inklusive Nachwuchs und zweiter Mannschaft, kleine Aufwandsentschädigungen für die Spieler, die kein Gehalt bekommen, und die vielen Federbälle«, erzählte Kehrberg, während neben ihm der Abbau in der Halle begann. Vereinsmitglieder, Zuschauer und auch die Spieler rollten die Spielfeldplanen ein und trugen die selbstgebastelten Zuschauerpodeste aus der Halle. Alle packten mit an, die ganze Badminton-Familie. Auf diesen Teamgeist schwört Nicole Grether auch auf dem Feld. »Wenn einer mal patzt, springt ein anderer ein und bügelt es aus.« freute sich die 31-jährige Sportsoldatin. Im Finale am 22. und 23. April bauen die Berliner auf diese Geschlossenheit. Gegner ist der Vorrundenerste BC Bischmisheim. Im Halbfinale bezwangen die Saarländer nach 3:5-Hinspiel-Niederlage den BC Bonn-Beuel mit 6:0 und gelten als Favorit im Duell um den Titel. Grether, die in ihrer dritten Saison für den EBT Berlin den Badmintonschläger schwingt, ist optimistisch. »In meinem ersten Jahr spielten wir noch gegen den Abstieg, im zweiten waren wir schon Vize-Meister. Jetzt müsste doch eigentlich der Titel folgen«, sagte sie mit einem Zwinkern. Dann machte sich Nicole Grether auf die Suche nach Sekt, verließ die Halle und verschwand in einer Cocktailbar an der nächsten Straßenecke.
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