Die Berliner sind langes Warten gewohnt. Anders als viele der DEL-Konkurrenten beenden die Eisbären ihre Play-off-Duelle meist im Eiltempo. Auf das Finale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft warten sie schon seit neun Tagen. Heute Abend nun um 19.30 Uhr nehmen die Eisbären Berlin im Berliner Wellblechpalast die Mission Titelverteidigung in Angriff. Gegner in der Best-of-Five-Serie sind die DEG Metro Stars aus Düsseldorf, die sich erst am Sonntag im entscheidenden fünften Spiel im Halbfinale gegen die Kölner Haie durchsetzten. Die Berliner hingegen benötigten dafür nur drei Partien gegen Hannover.
Die lange Pause sieht Eisbären-Coach Pierre Pagé als Vorteil: »Wir konnten gut trainieren und uns trotzdem erholen. Alle Spieler sind wieder fit. Wir sind frischer als die Düsseldorfer.« Von einem eventuellen Nachteil durch den unterbrochenen Spielrhythmus wollte der Kanadier nichts wissen. Beim gestrigen, letzten richtigen Training vor dem Beginn der Finalserie ließ der Kanadier seine Spieler dennoch das Wettkampfspiel simulieren. Den Großteil der knapp 90 Minuten übten die EHC-Profis immer wieder auf beiden Eishälften das Spiel fünf gegen fünf.
Auch Eisbären-Manager Peter John Lee war beim Training anwesend. Lee sieht dem Duell mit gemischten Gefühlen entgegen. »Mit der DEG war ich fünf Mal im Finale, wurde vier Mal Meister«, erklärt der 50-jährige Engländer, der von 1983 bis 1993 für die Düsseldorfer auf Torejagd ging. Trotzdem möchte Lee natürlich die Berliner am Ende jubeln sehen. Dass die Titelverteidigung leicht wird, glaubt er nicht: »Meister werden ist schwer, es zu bleiben mindestens genauso. Der Druck ist groß.«
Trotzdem gehen die Berliner als Favorit in die Endspiele. Als bestes Team der Vorrunde stehen die Eisbären in fast allen Statistiken vor den Metro Stars. Als die Spieler gestern nach dem Training den Wellblechpalast verließen, zeigte Trainer Pagé den Journalisten seine allwissende Mappe mit Zahlen für alles und jeden. Daraus entnahm er einen klaren Vorteil seiner Mannschaft vor allem in der Defensive und dem Über- und Unterzahlspiel. Kritik übte er nur an den Werten seiner jungen Spieler: »Florian Busch, André Rankel und Richard Mueller müssen sich steigern. Sie wollen immer mehr, tun aber immer weniger.« Ob die Ergebnisse der Finalserie auch schon in der Mappe standen, war leider nicht zu erkennen.
Play-off-Finale (Best of Five): Eisbären - DEG Metro Stars heute 19.30 Uhr, außerdem 15., 17., evtl. 20.. und 22.4.
Statistik: Eisbären (1. nach Vorrunde): 8. Play-off-Teilnahme. DEG Metro Stars (3. nach Vorrunde): 20. Play-off-Teilnahme. Play-off-Spiele gegeneinander bisher: 4 (Eisbären Berlin 4 Siege).
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