Energie für neue Wunder

Die Lausitz träumt nach dem 2:0 der Cottbuser über Hansa Rostock wieder von der 1. Liga

  • Dirk Harten
  • Lesedauer: 3 Min.
Der FC Energie Cottbus darf weiter von einer wundersamen Rückkehr in die 1. Bundesliga träumen. Nach dem 2:0 (1:0)-Heimsieg über den FC Hansa Rostock haben die Cottbuser eine große Etappe in Richtung Oberhaus gemeistert. »Natürlich müssen wir erst noch einmal abwarten, wie Fürth am Sonntag in Saarbrücken spielt. Wenn alles optimal läuft, haben wir sechs Punkte Vorsprung. Und das beste Torverhältnis ist natürlich auch noch ein Pfund, mit dem man wuchern kann«, erklärt Cottbus-Keeper Tomislav Piplica. Dabei hätte ein Fehler des Energie-Torwarts nach 22 Minuten fast die Führung der Gäste eingeleitet. Er spielte den Ball direkt in die Beine von Hansa-Stürmer Marcel Schied, der dann allerdings viel zu lange mit dem Abschluss zögerte. Bis Piplica schon wieder zurückgeeilt war und per Fußabwehr klären konnte. »Als ich meinen Fehler wieder ausgebügelt hatte, wusste ich, dass alles gut wird«, verriet der Cottbuser Torhüter. Der Rumäne Sergiu Radu (33./90+3) entschied mit seinen beiden Treffern das brisante Ostderby für Cottbus, bei dem erstmals seit seiner Entlassung im November 2004 der ehemalige Energie-Trainer Eduard Geyer wieder im Stadion der Freundschaft saß. Nur in der Schlussphase der Begegnung konnten die Rostocker vor der Cottbuser Saison-Rekordkulisse von 15 000 Zuschauern ein kleines Offensiv-Feuerwerk abbrennen - und verbrannten sich dabei die Finger. Als Torwart Schober in der Nachspielzeit mit in den gegnerischen Strafraum aufgerückt war, ging ein abgeblockter Hansa-Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Radu hatte keine Mühe, seinen 12. Saisontreffer und die endgültige Entscheidung zu markieren. Der Erstliga-Absteiger von der Küste stand endgültig mit leeren Händen da. Dafür klopft nun mit Energie Cottbus eine Mannschaft an das Tor zum Oberhaus, die in der vergangenen Saison nur um Haaresbreite den Abstieg in die Regionalliga vermied. »Inzwischen hat sich jedoch viel geändert. Wir sind zu einer echten Mannschaft gereift, in der das Spiel jetzt auf viele Schultern verteilt ist. Hinzu kommt, dass wir in dieser Saison wieder öfter das Glück auf unserer Seite hatten. Aber auch das haben wir uns erkämpft«, so erklärte der Ex-Rostocker Steffen Baumgart den Erfolg. Das Wort »Aufstieg« vermied aber Trainer Petrik Sander, der unter Eduard Geyer im Jahr 2000 als Assistent schon am ersten Cottbuser Aufstiegs-Wunder mitgewirkt hatte, weiterhin. Doch nach dem dritten Sieg in Serie gab der 45-Jährige, der im November 2004 seinen Chef Geyer beerbt hatte, zumindest die Zurückhaltung auf: »Jeder, der lesen kann, weiß, dass wir gute Aussichten haben. Das Gute an der Situation ist, dass sich alle anderen nach uns richten müssen.« Präsident Michael Stein gab sich zwar ebenfalls zurückhaltend, betonte aber, dass der Verein für den Fall der Fälle gerüstet sei: »Wir sind auf die erste Liga vorbereitet.« So plant Energie in der Bundesliga mit einem Etat von 19,7 Millionen Euro, in Liga zwei stünden zehn Millionen Euro weniger zur Verfügung.
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