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»Wieder ein Jahr warten«

SCC Berlin verpasst nach 2:3 gegen evivo Düren Volleyball-Finale

  • Mark Wolter
  • Lesedauer: 2 Min.
Fassungslos saßen und lagen die Volleyballer des SC Charlottenburg auf dem Parkett in der Berliner Sömmeringhalle und einigen der hühnenhaften Männer liefen die Tränen übers Gesicht. Ein paar Meter neben ihnen feierten ihre Kontrahenten aus Düren mit rund 300 mitgereisten Fans den Einzug ins Finale um die deutsche Volleyball-Meisterschaft. Die Berliner hatten nach der 1:3-Niederlage in Düren im ersten von drei möglichen Halbfinalspielen nun auch die zweite Partie in eigener Halle mit 2:3 verloren und sind somit wie in der vergangenen Saison im Play-off-Halbfinale ausgeschieden. Die Berliner spielten anfangs konzentriert und überzeugten vor allem durch starke Aufschläge und gutes Stellungsspiel am Netz. Immer wieder konnten Aleksandar Spirovski, Marco Liefke und Marcus Böhme die Schmetterbälle der Dürener mit Blocks entschärfen. Für die erfolgreichen SCC-Angriffe sorgten hauptsächlich Marco Liefke und Sebastian Prüsener. Überraschend deutlich entschieden die Charlottenburger die ersten beiden Sätze mit 25:14 und 25:18 für sich. Auf den Rängen bei den 1700 Zuschauern herrschte Party-Stimmung. Zwischen jedem Punkt wurde laute Musik zum Mitsingen eingespielt. Nachwuchsspieler wie Patrick Steuerwald und Felix Fischer, die nur kurz zum Einsatz kamen, hüpften vor den Fans auf und ab. SCC-Teamarzt Stephan Temme sattelte kurzerhand zum Animateur um und stachelte das Publikum immer wieder mit kreisenden Hüften an. Auch als Düren durch die ab Satz drei besser aufspielenden Angreifer Heriberto Quero und Sven Anton die Partie drehte, wurde weiter gefeiert. Düren schaffte mit 25:19 und 25:22 den Satzausgleich. Im Tie-Break des fünften Satzes konnte der erschöpfte Marco Liefke nicht mehr eingreifen. Dem dafür auftrumpfenden Gil Ferrer Cutino gelang es aber mit seinen spektakulären Außenangriffen auch nicht mehr, das 15:11 für Düren zu verhindern. SCC-Trainer Michael Warm zeigte sich enttäuscht: »Es ist bitter, wieder so auszuscheiden wie im Vorjahr. Beide Mannschaften sind gleich stark. Düren hatte den Vorteil der Wettkampfhärte aus der Champions League.« Dort wird der SCC auch nächste Saison nicht spielen. »Ich bin nicht traurig, weil wir nicht um die deutsche Meisterschaft spielen, sondern wegen der verpassten Teilnahme an der Champions League. Das Spielen in der Königsklasse ist zwar finanziell kein Vorteil, aber sie würde uns sportlich weiter bringen«, so SCC-Manager Kaweh Niroomand. Statt der großen Teams aus Europa warten in der kommenden Spielzeit der zweitklassige CEV-Pokal und eine Hand voll spannende Bundesligaduelle. Auch die Spieler waren frustriert. »Jetzt müssen wir wieder ein Jahr warten«, brachte es Marco Liefke auf den Punkt. Dem SCC bleibt das kleine Finale um Platz 3. Am 23. April 15 Uhr bestreiten sie das erste Spiel der »Best-of-Three-Serie« gegen den TSV Unterhaching in Berlin.
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