Berliner wollen Badminton-Titel

Wenn an diesem Wochenende die SG Empor Brandenburger Tor Berlin und der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim die Deutsche Meisterschaft ausspielen, wird es Badminton von höchstem internationalen Niveau zu sehen geben. Aus sieben Ländern finden sich die Akteure beider Mannschaften zum ersten Endspiel in Berlin ein. Das Hinspiel findet am heutigen Sonnabend um 14 Uhr in der Berliner Sporthalle Samariterstraße, das Rückspiel am Sonntag in Saarbrücken zur gleichen Zeit statt. Jeweils acht Duelle aus Damen- und Herren-Einzel und Doppel sowie im Mixed entscheiden über den Titel. EBT-Manager Manfred Kehrberg erwartet heute in eigener Halle mindestens 500 Zuschauer. »Wir hoffen auf eine so tolle Stimmung wie beim Halbfinale«, freut sich Kehrberg auf den Auftritt seiner Multi-Kulti-Truppe. So auch der Empor-Spieler Kasperi Salo. »Es macht Spaß mit so viel Unterstützung zu spielen. Die brauchen wir bei einem so schwierigen Spiel auch«, sagte der 26-jährige Finne bei seiner Ankunft in Berlin. Seit dem Halbfinale vor vier Wochen versammelte sich das EBT-Team gestern erstmals wieder in Berlin. Salo flog von Helsinki in die Hauptstadt. Der Chinese Xuan Chuan kam von einem Spezialtraing aus Shanghai. Frederik Bergström reiste aus Schweden, Joanne Nicholas und Robert Blair aus England an. Der Finne sieht darin keinen Nachteil: »Wir sind alle fit. Ich habe sehr gut zu Hause in Helsinki trainiert, die anderen in ihren Trainingszentren. Wir kennen uns und unser Spiel sehr gut. Ich freue mich sie wieder zu sehen.« Die Berlinerinnen Juliane Schenk und Nicole Grether konnten sich letzte Woche bei der Europameisterschaft in Holland einspielen. Als Duo scheiterten sie erst im Finale und treten heute somit als Vize-Europameister im Doppel gegen die Bischmisheimer an. Schenk belegte außerdem den dritten Platz im Damen-Einzel. Europameisterin wurde Huaiwen Xu, die mit ihrem Erfolg dem Deutschen Badminton-Verband den ersten Titel seit 32 Jahren bescherte. Die gebürtige Chinesin Xu wird ebenfalls im Bundesliga-Finale aufschlagen. Xu spielt für den 1. BC Bischmisheim. Für die Saarländer ist es die Möglichkeit zur Revanche für die Niederlage in der Vorschlussrunde der letzten Saison. Im Halbfinale 2005 erreichte Bischmisheim zwar sportlich das Finale, wurde aber nachträglich disqualifiziert, da der Inder Nikhil Kanetkar nicht spielberechtigt war. Die Gesichter der Mannschaften in der Bundesliga wechseln recht häufig. Denn Badminton ist eine Individual-Sportart. Ähnlich dem bekannten Tennis-Zirkus treten die Spieler bei internationalen Turnieren in verschieden Ländern als ungebundene Einzel- oder Doppelkämpfer an. Beim Mannschaftsfinale in der Bundesliga treffen mit Bischmisheim und Berlin die beiden besten Teams der Hauptrunde aufeinander. Die bisher einzige Niederlage der Saison mussten die Spieler des EBT beim Tabellen-Ersten aus Saarbrücken einstecken. Manfred Kehrberg glaubt an ein sehr spannendes Finale: »Die Teams sind sich in ihrer Leistungsfähigkeit ebenbürtig. Es wird auf die Tagesform ankommen.« Kasperi Salo wirkt etwas mutiger. »Wir werden in Berlin 5:3 gewinnen.«