Makkabi-Titel verteidigt

Wird Eichkamp demnächst Julius-Hirsch-Anlage?

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 2 Min.
Am Wochenende verteidigte Deutschland in Berlin seinen europäischen Meistertitel für Nationalmannschaften jüdischer Fußballer von 2004, die European Maccabi-Football-Trophy. Makkabi Deutschland hatte jeweils 2:2 gegen Großbritannien und Ungarn und ein 5:1 gegen Russland für den Turniersieg gereicht. Neben dem Sportlichen stand für die Organisatoren das Zusammentreffen junger jüdischer Sportler aus ganz Europa im Vordergrund. So sah es auch Tamir Zakai, deutscher Schütze des vorentscheidenden 2:1 im Spiel gegen Ungarn. »Fußball und die jüdischen Gemeinden sind die eigentlichen Gewinner der Veranstaltung«, betonte er. Vier Tage lang wohnten, spielten und feierten die Aktiven zusammen - und so sangen und tanzten auch alle Mannschaften bei der Medaillenvergabe gemeinsam mit den Gewinnern. Die Gastgeber vom TuS Makkabi Berlin hatten im Vorfeld noch versucht, die neue Heimanlage »Am Eichkamp« pünktlich zum Turnier in Julius-Hirsch-Sportanlage umzubenennen. Hirsch, ein jüdischer deutscher Nationalspieler, war von den Nazis 1943 in Auschwitz ermordet worden. Über den Antrag konnte jedoch in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg noch nicht abgestimmt werden, nachdem sich die Nachbarvereine Tennis Borussia Berlin und der SC Charlottenburg dagegen ausgesprochen hatten. Auch wenn Vertreter des TuS Makkabi den beiden anderen Vereinen keinen antisemitischen Hintergrund unterstellen wollen, empfinden sie den Vorgang als unverständlich und »verletzende Schikane«, so der Vorsitzende des TuS Makkabi Tuvia Schlesinger. »Es kommt einem so vor, als wolle man uns, als neuem Verein im Revier, einfach nichts gönnen.« Letztendlich liegt die Entscheidung über die Umbenennung bei den BVV-Abgeordneten. Hier zeichnet sich nach Aussagen von Vertretern von TuS Makkabi und Stadtrat Reinhard Naumann (SPD) eine Einigung ab, nach der die Umbenennung wohl im Juni beschlossen werden soll.
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Das beste Mittel gegen Fake-News und Rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal