Kölner Abstieg fast fix, aber raus mit viel Applaus

Trotz bester Saisonleistung: 0:1-Heimniederlage gegen HSV

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Pechvogel des Abends verstand die Kölner Fußball-Welt nicht mehr. »Wir waren 90 Minuten die bessere Mannschaft, aber Fußball ist leider ein Ergebnisspiel«, haderte FC-Nationalspieler Lukas Sinkiewicz nach seinem Eigentor (3.) bei der 0:1-Niederlage gegen den Champions-League-Aspiranten Hamburger SV und dem damit wohl besiegelten erneuten Abstieg in die 2. Bundesliga. Die Enttäuschung war groß im Lager der Geißböcke, dabei hatten sie nochmal alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Unheil abzuwenden. Die Kölner spielten den HSV regelrecht an die Wand. 25:5 Torschüsse und 19:3 Ecken dokumentieren die einseitige Partie. »Es sah so aus, als ob wir Zweiter sind und der HSV gegen den Abstieg spielt«, resümierte Stürmerstar Lukas Podolski, der genauso glücklos blieb wie seine Kollegen. Zwei Spiele vor Saisonende kann sich der FC endgültig mit der 2. Liga befassen. Auch ein Rekordetat von fast 50 Millionen Euro sowie eine abermals »beeindruckende Atmosphäre« (HSV-Boss Bernd Hoffmann) im erneut ausverkauften Kölner WM-Stadion bewahrten den FC nicht vor dem erneuten Gang in die Zweitklassigkeit. Zum vierten Mal in acht Jahren geht für den dreimaligen deutschen Meister der Fahrstuhl wieder abwärts. Die achte Kölner Heimpleite stand für eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen. Angefangen vom Trainer-Flop Uwe Rapolder, über den lächerlichen Hauptsponsor-Deal (Zypern) bis zu einer völlig verfehlten Einkaufspolitik von Präsident Wolfgang Overath. Der Vier-Jahres-Plan auf dem Weg zurück ins internationale Geschäft muss bereits nach dem zweiten Jahr wieder eingestampft werden. »Was soll ich über Fehler in der Vergangenheit reden? Ich rede über die jetzige Situation. Und da sehe ich eine Mannschaft, die alles gibt und auch Fußball spielen kann. Wir haben noch zwei Spiele und da wollen wir unser momentanes Niveau halten«, sagte der Schweizer Coach Hanspeter Latour. Der Trainer hat es geschafft, eine Bundesliga-taugliche Mannschaft zu formen. Nur eine Niederlage in den letzten sechs Spielen zeigen den Aufwärtstrend, der Endspurt kam zu spät. Der HSV hat dagegen sein Saisonziel direkte Champions-League-Qualifikation fest im Visier - auch wenn die Mannschaft nach dem 53. Saisonspiel förmlich auf dem letzten Loch pfeift. »Meine Jungs sind in den letzten Wochen zusammengewachsen. Das ist keine einfache Situation, wenn man unter der Woche nur mit neun oder zehn Spielen trainieren kann und am Wochenende ein Rädchen ins andere greifen soll.« sid
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