BFC Dynamo muss sich einzäunen

NOFV-Sportgericht bestraft Randale beim Spiel gegen 1. FC Union

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: 2 Min.
Sie mögen sich überhaupt nicht. Doch am Montagabend hockten Hunderte von Anhängern der Fußball-Oberligisten BFC Dynamo und 1. FC Union Berlin in virtueller Hinsicht praktisch gemeinsam vor ihren Computern. Immer wieder sprangen sie zwischen den Internetforen der beiden verfeindeten Vereine hin und her. Die Frage aller Fragen: Wie bewertet das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) die Ausschreitungen beim Spiel gegen den 1. FC Union am 13. Mai. Die Partie musste beim Stand von 1:1 in der 76. Minute abgebrochen werden, weil rund 200 Personen aus dem BFC-Block in den Innenraum und auf die Spielfläche gelaufen waren. Sie hatten Auseinandersetzungen mit den Gästefans und der Polizei angezettelt. Am Montag, um 21.31 Uhr, verkündete NOFV-Sportgerichtsvorsitzender Wolfgang Zimutha (Dresden) nach über dreistündiger Verhandlung ein Urteil, das insgesamt als sehr milde bezeichnet werden kann. Die Partie wird mit 2:0 für Union gewertet. Der BFC muss die Verfahrenskosten tragen und 2000 Euro Strafe bezahlen. Zudem bleibt das Sportforum für Begegnungen der Oberligaelf gesperrt, bis sich der bauliche Zustand verbessert hat. Im Internetforum des BFC brach unter den BFC-Fans mittlerer Jubel aus. Punktabzug oder gar den Zwangsabstieg hatten manche befürchtet. »Wir nehmen die Strafe an. Da wir in der neuen Saison wieder in unserem Stadion spielen wollen, werden wir einen neuen Zaun errichten«, meinte BFC-Präsident Mario Weinkauf nach der Verhandlung im 2. Stock des Berliner BCA-Hotels an der Landsberger Allee. »Der dürfte 80 000 Euro kosten«. Sportgerichtsvorsitzender Zimutha: »Wir wollten ein Zeichen setzen. Der BFC muss sich etwas einfallen lassen. Es war der härteste Fall seit langem.«
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