Licht und Schatten über Ottawa

Olaf Standke über den Landminenreport 2013

  • Lesedauer: 1 Min.

Aadil Khan und seine Geschwister spielten hinter dem kleinen Haus der Familie in Kaschmir, als ihr junges Leben und das ihrer Eltern von einer Minute zur anderen in Trümmern lag. Was sie für Spielzeug hielten, war eine Landmine. Die Kinder überlebten zwar schwer verletzt, doch die Behandlungskosten treiben die Familie nun in den Ruin. Noch immer fordern Minen weltweit Tag für Tag etwa zehn Opfer, vier von fünf sind dabei Zivilisten, fast die Hälfte Kinder. 71 Länder sind betroffen.

Andererseits zeitigt die Ottawa-Konvention zum Verbot von Anti-Personenminen bemerkenswerte Wirkung: Mehr als 160 Staaten haben diese heimtückische Waffe inzwischen geächtet. Seit Inkrafttreten des Abrüstungsvertrages 1999 gingen die Opferzahlen um 60 Prozent zurück, so der am Mittwoch vorgelegte Landminenreport 2013. Mit 526 Quadratkilometern wurde eine Rekordfläche entmint; über 540 000 der lautlosen Killer und andere explosive Kriegsreste wurden zerstört. Doch sind die Aktivisten von Handicap International auch alarmiert durch Schatten, die sich über diese positive Bilanz legen. Denn es gibt Berichte über neue Mineneinsätze, etwa im syrischen Konflikt oder durch Regierungstruppen in Jemen. Im Falle Sanaas kommt noch hinzu, dass das Land die Verbotskonvention sogar unterzeichnet hat.

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