Unruhiges Südchinesisches Meer

Klaus Joachim Herrmann über Fahrten von Flugzeugträgern und Kreuzern

  • Lesedauer: 1 Min.

Kehrt ein Ausbildungsschiff von der Dienstfahrt zurück, ist das gemeinhin kaum eine Schlagzeile wert. Anders bei dem Flugzeugträger »Liaoning«. Das erste chinesische Kriegsschiff dieser Art, das zunächst der Ausbildung zugeteilt ist, war schließlich 37 Tage in einem unruhigen Seegebiet unterwegs. Das wird dann schon mal als »Machtdemonstration« gewertet und dürfte trotz gegenteiliger Beteuerungen wohl auch so gedacht gewesen sein.

Die Rückkehr des Flugzeugträgers in den Heimathafen muss nun aber noch lange nicht das Ende oder gar das Gegenteil von »Machtdemonstrationen« gewesen sein. Schließlich ist auch die US-Marine mit ihren Kreuzern im fernen südchinesischen Meer allzu gern unterwegs. Washington erklärt das mit internationalen Schifffahrtswegen und Bündnispflichten. Das Manövergebiet ist und bleibt unruhig.

Gerade erst vor zwei Wochen schrammten ein Begleitschiff des chinesischen Flugzeugträgers und ein US-Kreuzer aneinander und an einem größeren Zusammenstoß nur knapp vorbei. In dieser Weltgegend geraten aber vor allem Mächte mit ihren Ansprüchen an Inseln und damit Öl- und Gasvorräten aneinander. Diese Interessen werden auf See nicht durchzusetzen oder auszugleichen sein - schon gar nicht kriegerisch.

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