Wenn die Sonne blendet und starker Seitenwind herrscht

Tipps im Straßenverkehr

  • Lesedauer: 3 Min.
Wie soll man sich als Autofahrer verhalten, wenn die tief stehende Sonne blendet oder starker Seitenwind das Fahren beeinträchtigt? Antworten darauf gibt TÜV Thüringen.

1. Fall: Tief stehende Sonne

Auch sonnige Wintertage können für Autofahrer Beeinträchtigungen haben wie sonst Nebel oder Schnee. Denn die tief stehende Sonne birgt extreme Unfallgefahren, da andere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsschilder leicht übersehen oder die Straßenführung nicht richtig einschätzt werden können.

Wie gefährlich die Blendgefahr durch tief stehende Sonne ist, weiß Torsten Hesse, Fahrzeugexperte vom TÜV Thüringen: »Wer mit 30 km/h im Blindflug unterwegs ist, legt in einer Sekunde bereits circa zwei Wagenlängen zurück. In dieser Zeit kann viel passieren. Wenn es jetzt zu einem Unfall kommt, zählt die tief stehende Sonne als Ausrede nicht.«

Hilfreich ist es, die Sitzposition zu erhöhen, die Sonnenblenden herunterzuklappen und eine Sonnenbrille an Bord zu haben. Außerdem sollten sich Autofahrer am rollenden Verkehr orientieren und bremsbereit sein. Der Abstand zum Vordermann sollte möglichst vergrößert werden.

Viele Unfälle passieren beim Abbiegen oder Auffahren. Einige der geblendeten Fahrer sagen irgendwann: Augen zu und durch. Von derartigem Verhalten kann der Verkehrsexperte nur abraten. »Gerade beim Abbiegen und Auffahren sollten sich von tief stehender Sonne geblendete Fahrzeugführer lieber doppelt absichern, bevor sie sich in den Verkehr einsortieren. Hilfreich kann hier auch der Beifahrer sein, der möglicherweise einen besseren Blickwinkel hat, aber auch eine Hand zum kurzzeitigen Abdecken der Blendwirkung der Sonne kann im Zweifel weiterhelfen«, so Torsten Hesse.

Eine verschmutze Windschutzscheibe erhöht die Blendwirkung zusätzlich. Der Experte vom TÜV Thüringen rät daher, gerade im Winter die Frontscheibe regelmäßig von außen und innen zu reinigen. »Schmutzablagerungen und Schlieren wirken wie ein Grauschleier, die Blendwirkung der Sonnenstrahlen oder des Scheinwerferlichts des Gegenverkehrs wird dadurch verstärkt.« Autofahrer sollten auch darauf achten, dass ihre Scheibenwaschanlage mit ausreichend Wischwasser und entsprechendem Frostschutz gefüllt ist.

2. Fall: Starker Seitenwind

Welcher Autofahrer kennt nicht die Tücken beim Fahren bei starkem Seitenwind? Im Extremfall birgt es die Gefahr einer Kollision, Spurversatz oder Umkippen.

Orkanartige Böen und Starkwinde sorgen jedes Jahr auch im Straßenverkehr zu Unfällen. »Gerade beim Queren von Brücken, an Waldrändern oder beim Vorbeifahren an Lastzügen besteht die Gefahr, das Steuer zu verreißen«, so der Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen.

»Die entstehenden Windabrisskanten verursachen ähnliche Effekte, wie wir sie vom sogenannten Wirbelschleppen bei Flugzeugen her kennen. Oftmals versuchen Autofahrer, durch zu extreme Lenkbewegungen der Windkraft entgegenzuwirken. Reißt der Luftstrom dann abrupt ab, kann die Fahrt im schlimmsten Fall im Graben oder in der Leitplanke enden«, so Leser.

Der Unfallexperte empfiehlt, auf Wetterwarnungen zu achten und die Fahrweise den äußeren Bedingungen anzupassen. Behutsames Gegenlenken und Reaktionsbereitschaft sollten Autofahrer bei starken Seitenwinden an den Tag legen.

Vor allem Fahrzeuge mit hohen Aufbauten wie Minivan, Caravan, SUV, Transporter und Lkw sind äußerst windanfällig. Die große Seitenfläche bietet dem Wind eine gute Angriffsfläche und kann zum Spurversatz oder gar Kippen des Fahrzeuges führen. Einige Hersteller bieten bereits heute einen Seitenwindassistenten für ihre Fahrzeuge an.

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