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Bobweltverband kontert Kritik vom Bundestrainer

FIBT und Hersteller neuer Messtechnik weisen Anschuldigungen von Christoph Langen zurück

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 2 Min.
Im Streit mit dem Bundestrainer Christoph Langen um neue Messtechnik im Bobsport melden sich nun der kritisierte Weltverband sowie der Hersteller zu Wort.

Eine Antwort auf die Kritik von Bob-Bundestrainer Christoph Langen ließ nicht lange auf sich warten. In der Dienstagausgabe des »nd« hatte dieser dem Weltverband FIBT vorgeworfen, eine neuartige Messtechnik verfrüht im Weltcup und auch bei den Olympischen Spielen in Sotschi im Februar einzusetzen - und damit Bobfahrer und Zuschauer in Gefahr zu bringen. »Wir wollen die Technik, doch ich prangere die unprofessionelle und sehr gefährliche Umsetzung an«, sagte Langen. Doch der Weltverband spielt den Ball nun zurück. »Die FIBT ist immer offen für kritische Stellungnahmen. An diesem Projekt, in welches die FIBT Sport Kommission eingebunden ist, arbeiten sowohl FIBT als auch die Firma Omega seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll zusammen«, hieß es in einer Stellungnahme ans »nd«.

Der Hinweis auf die eigene Kommission kommt nicht zufällig daher, denn in genau dieser sitzt neben sechs anderen Mitgliedern auch Christoph Langen selbst. »Das Projekt im Allgemeinen und nicht zuletzt die Platzierung der Box im Besonderen wurde von der Kommission und deren Mitgliedern ausgiebig diskutiert und dann beschlossen«, teilte die FIBT mit.

Weltverband und Omega betonen beide gegenüber »nd«, dass der Aspekt Sicherheit bei der Entwicklung immer hohe Priorität genossen habe. Langen monierte jedoch, dass die Messboxen abbrechen und so für Zuschauer und Bobinsassen bei hohen Geschwindigkeiten gefährlich werden könnten. »Die Boxen wurden in unseren Laboren und bei mehr als 1000 Fahrten auf fast allen Bobbahnen der Welt zwei Jahre lang getestet«, entgegnet Peter Hürzeler, Aufsichtsratmitglied von Omega Timing. Vibrations-, Crash und Langzeittests hätten zur Entwicklung eines Dreiwege-Sicherheitsmechanismus’ beigetragen, um die Boxen so sicher wie möglich zu machen.

Langen hatte vorgeschlagen, die Messboxen, die Daten über Geschwindigkeiten und Fliehkräfte an Teams und Fernsehsender übertragen sollen, innerhalb der Schlitten anzubringen. Dass darauf nicht eingegangen wurde, sei nicht die Entscheidung von Omega gewesen, sagt Peter Hürzeler zwar, erläutert aber auch: »Wir nutzen ein Radarsystem, das bei dieser Größe und Leistung keine Signale durch Karbonfaser hindurch senden kann. Die Position der Boxen auf den Bobs wurde von der FIBT festgelegt.«

Den Vorwurf, die Bobhersteller hätten nicht genug Zeit zum Testen der Auswirkungen auf die Aerodynamik gehabt, versucht Hürzeler zu entkräften: »Seit Beginn der aktuellen Weltcupsaison können die Teams damit trainieren und Rennen fahren, und alle Daten wurden ihnen zur Analyse zur Verfügung gestellt.«

So bleibt es wohl beim Entschluss, dass die Technik in Sotschi zum Einsatz kommt. Und alle Beteiligten werden hoffen, dass die kleinen Boxen nicht zu großen Schlagzeilen führen.

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