Vertrauens-Crash

Simon Poelchau über geschönte Statistiken beim ADAC

  • Lesedauer: 1 Min.

Wem kann man bloß noch trauen? Das wird sich jetzt wohl in dem einen oder anderen Wohnzimmer gefragt werden. Denn ausgerechnet Deutschlands beliebtester Verein, der ADAC, hat bei des Deutschen liebster Sache, dem Auto, getrickst. Der Vertrauensverlust dürfte immens sein.

Eigentlich könnte man sich fragen, warum das so schlimm sein soll. Schließlich gilt das Sprichwort: »Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.« Doch an irgendetwas will man doch glauben können und alle Statistiken kann man nicht selbst fälschen. Und genau damit macht der ADAC seine Geschäfte. Milliardenschwere Umsätze macht der Verein damit, dass Deutschlands Autofahrer ihm vertrauen. Ob Autokosten und -vergleiche, Fragen zum Verkehrsrecht oder die Planung mit dem Pkw-Auto - bei so ziemlich allem, was mit der motorisierten Fortbewegung zu tun hat, schauen die Deutschen zuerst darauf, was der ADAC empfiehlt. Deswegen sind die »geschönten« Zahlen zur Umfrage bezüglich des »Lieblingsautos der Deutschen« nicht nur etwas hochgerechnete Daten. Viele Menschen werden sich nun fragen, wo der Verkehrsclub ansonsten nicht ganz die Wahrheit gesagt hat. War ihr neuer Viertürer etwa doch nicht der Beste seiner Klasse?

Die Frage ist, was den Autofahrern nach diesem Vertrauenscrash noch bleibt. Vielleicht nur noch die Bahn, das Rad oder eigenen Beine.

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