Bei RWE geht es ans Eingemachte

Energiekonzern schreibt 3,3 Milliarden Euro ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen. Die Lage beim Energiekonzern RWE spitzt sich weiter zu. Die Folgen der Energiewende zwingen den Essener DAX-Konzern erneut zu Milliarden-Abschreibungen auf seine Kohle- und Gaskraftwerke in Europa. Insgesamt kündigte der Energieriese am Dienstag Wertberichtigungen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro an, die auch auf das Nettoergebnis für 2013 durchschlagen werden. Analysten erwarten jetzt einen Verlust von etwa einer Milliarde Euro. Es wäre der erste Nettoverlust des Konzerns überhaupt.

Mit 2,9 Milliarden Euro entfällt der Großteil der Wertberichtigungen demnach auf die konventionelle Stromerzeugung. Eine schwache Nachfrage und der immer größere Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung schwächen die Ertragslage nachhaltig. Konventionelle Kraftwerke stehen häufiger als geplant still und rentieren sich in vielen Fällen nicht mehr. Die Preise an der Strombörse sind nach Branchenangaben auf unter 40 Euro pro Megawattstunde gefallen. Damit sich aber beispielsweise der Betrieb eines Gaskraftwerks lohnt, wäre ein Preis von 55 Euro nötig. Erst im Herbst 2013 hatte es bei RWE Abschreibungen von 1,4 Milliarden Euro gegeben.

Konzernchef Peter Terium erklärte, in ganz Europa stünden vor allem Erdgas- und Steinkohlekraftwerke unter einem »hohen wirtschaftlichen Druck«. Er kündigte an, die Kosten des Kraftwerksparks weiter zu senken, um so die Ertragskraft zu steigern. Bereits bekannt ist, dass RWE bis 2016 jede zehnte Stelle der zuletzt insgesamt rund 67 000 Stellen streichen will.

Abschreibungen schmälern das Eigenkapital. Wenn die Eigenkapitalquote zu stark fällt, könnte das die Finanzierung eines Unternehmens gefährden. dpa/nd

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