Schweden optimistisch

England steht nach 2:2-Unentschieden im Achtelfinale mit Ecuador die vermeintlich leichtere Aufgabe bevor

  • Matthias Koch, Köln
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Wunsch englischer Fans ist nicht in Erfüllung gegangen. Das Achtelfinale gegen Deutschland fällt aus. Viele der britischen Anhänger hatten sich eine Neuauflage des auf der Insel längst legendären 5:1-Erfolges gegen Deutschland in München in der WM-Qualifikation im September 2001 erhofft.
Doch durch das letztlich leistungsgerechte 2:2-Unentschieden gegen Schweden in Köln behauptete England seinen ersten Platz in der Gruppe B und trifft somit am Sonntag im Achtelfinale in Stuttgart auf Ecuador. Schweden fordert bereits am Sonnabend in München Gastgeber Deutschland heraus.
»Das wird ein interessantes Spiel für uns. Deutschland besitzt eine spielstarke Mannschaft. Aber dasselbe können wir auch von uns behaupten«, sagte Tobias Linderoth. Der schwedische Mittelfeldspieler hatte mit seinen kreuzgefährlichen Eckbällen ungeheuren Anteil daran, dass die Partie nach der Pause zu Gunsten der Schweden kippte. Seine Standardsituationen bereiteten sowohl den Treffer von Markus Allbäck als auch den von Henrik Larsson vor.
»Schweden war in der zweiten Halbzeit vor allem bei Standards gefährlich«, sagte Englands schwedischer Trainer Sven Göran Eriksson. »Dafür haben wir durch Joe Cole und Steven Gerrard herrliche Tore aus dem Spiel heraus gemacht. Wir wollten Gruppensieger werden. Und das haben wir erreicht.«
Trotz der klaren Übermacht der englischen Fans in Köln müssen die Engländer allerdings weiter auf den ersten Sieg gegen Schweden seit 1968 (3:1) warten. Zudem fällt Stürmer Michael Owen wegen eines Kreuzbandrisses im rechten Knie für den weiteren Turnierverlauf aus.
Die Schweden kümmert das wenig. Der frühere Rostocker Markus Allbäck (FC Kopenhagen), der das 2000. Tor der WM-Enrunden-Geschichte erzielte, äußerte sich im Interview zum Spiel gegen England und zum Achtelfinale gegen Deutschland.


ND: Wieso lief es in der zweiten Halbzeit für Schweden besser?
Allbäck: Das lag an der Änderung unserer Taktik nach der Pause. Wir haben dann kompakter gespielt. Ich denke, dass wir in der zweiten Hälfte wirklich gut agiert haben. Es gab Chancen für weitere Tore. Schön, dass wir mit dem späten Ausgleich unsere lange Serie der ungeschlagenen Partien gegen England behalten haben.

Was ging Ihnen nach Ihrem Tor zum 1:1 durch den Kopf?
Das war ein großartiges Gefühl. Bei meiner ersten WM 2002 in Japan und Südkorea ist mir ja leider kein Treffer gelungen. Und da wir in Köln einen Punkt gegen England geholt haben, war es auch noch ein sehr wichtiges Tor.

Nun geht es im Achtelfinale gegen Deutschland
Die deutsche Elf steht natürlich gewaltig unter Druck. Aber wir können uns auch gegen dieses Team beweisen, wenn wir so wie in der zweiten Hälfte gegen England auftreten. Ich denke, dass unsere Chancen nicht schlecht sind.

Sie fahren also ohne Angst nach München?
Auf jeden Fall. Natürlich haben wir Respekt vor Deutschland. Dennoch gibt es keinen Grund, sich zu fürchten.

Kennen Sie das neue Stadion?
Ich habe dort noch nicht gespielt, aber da kann die richtige Atmosphäre für ein tolles Spiel entstehen.


Schweden:
Isaksson - Alexandersson, Mellberg, Lucic, Edman - Linderoth (90.+1 Andersson) - Jonson (54. Wilhelmsson), Källström, Ljungberg - Allbäck (75. Elmander), Larsson.
England: Robinson - Carragher, Ferdinand (56. Campbell), Terry, Ashley Cole - Beckham, Lampard, Hargreaves, Joe Cole - Owen (4. Crouch), Rooney (69. Gerrard).
Tore: 0:1 Joe Cole (34.), 1:1 Allbäck (51.), 1:2 Gerrard (85.), 2:2 Larsson (90.). Schiedsrichter: Busacca (Schweiz). Zuschauer: 45 000 (ausverkauft).
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