Eisbären schießen sich aus der Krise

Mit sechs Siegen in zuletzt sieben Spielen erreicht der deutsche Eishockey-Rekordmeister noch die Pree-Playoffs

Fast mussten die Eisbären Berlin als deutscher Eishockey-Rekordmeister befürchten, dass diese Saison zu einem Desaster wird. Aber mit sechs Siegen in den letzten sieben Spielen schossen sie sich aus der Krise.

Doch das Anspruchsdenken beim Titelverteidiger, das durch sieben Meisterschaften in acht Jahren zwischen 2005 und 2013 geprägt war, hat merklich gelitten. »Wir wollen noch in die Pree-Playoffs rutschen, egal wie. Danach werden wir sehen, wie es weitergeht«, sagt Eisbären-Cheftrainer Jeff Tomlinson. »In den Playoff-Runden werden für alle die Karten neu gemischt, und der Weg zum Meistertitel ist noch lang. Da kann noch viel passieren. Das gilt für alle.«

Tatsächlich haben die über Wochen unter einer Verletztenmisere leidenden Eisbären rechtzeitig die Kurve gekriegt, um in der Endphase der 52 Spiele umfassenden DEL-Hauptrunde noch die Pree-Playoffs zu erreichen. In dieser Runde spielen ab 9. März nach dem »Best of three«-Modus die Teams auf den Rängen 7 bis 10 um zwei offene Playoff-Plätze.

Die Eisbären stehen nach dem 3:2 nach Penaltyschießen am Freitag gegen München und dem 6:1 am Sonntag gegen Augsburg - dem sechsten Sieg in zuletzt sieben Spielen - als Neunter definitiv in dieser Qualifikationsrunde. Sie haben sogar die Chance, mit Siegen in Mannheim (Dienstag) und Ingolstadt (Freitag) noch Achter zu werden, was den Vorteil von zwei Heimspielen in drei Pree-Playoffs-Partien einbringen würde.

»Die Mannschaft hat zuletzt das beste Eishockey in dieser Saison geboten und viel Selbstvertrauen gezeigt«, hebt Tomlinson hervor. Dabei hat der in dieser Saison neue Chef an der Bande einen Unterschied ausgemacht: »Wir schießen zwar nicht mehr so viele Tore, aber dafür stimmt der Einsatz in der Verteidigung. Und vor allem: Die jungen Talente haben sich gut weiterentwickelt.«

Einer von ihnen ist der 19-jährige Sven Ziegler, der in der ersten Sturmreihe an der Seite der erfahrenen Angreifer Laurin Braun und Center Mads Christensen aufgeboten wird. »Ich bin froh, dass ich diese Chance bekomme und will sie nutzen«, sagt er.

Wenn die Eisbären noch etwas zulegen können, sind die Viertelfinal-Playoffs ab 16. März möglich. Das wäre dann weit mehr, als man sich noch vor Wochen beim frustrierten Titelverteidiger vorstellen konnte.

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