Mit Böhme-Effekt und Geyer-Bank
Trendwende oder nur ein Strohfeuer bei Energie Cottbus?
Zumindest die Leidenszeit mit 13 sieglosen Spielen nacheinander ist vorbei für den FC Energie. Ob das in Cottbus fast euphorisch bejubelte 1:0 gegen den Aufstiegsanwärter 1. FC Kaiserslautern allerdings zum Beginn einer Trendwende wird, muss sich erst noch zeigen. »Ich weiß nicht an welchen Dingen der vergangenen Tage es lag, jedenfalls haben die Jungs genau das gemacht, was wir uns vorgestellt haben«, erklärte Interimscoach Jörg Böhme nach dem so lange ersehnten Erfolg.
Der Böhme-Effekt soll in der 2. Fußball-Bundesliga nun möglichst lange anhalten. Allerdings muss das Tabellenschlusslicht Energie (17 Punkte) am Freitag nun gleich beim Spitzenreiter 1. FC Köln antreten.
Die Hoffnung des neuen verantwortlichen Trainers, der von Clubpräsident Ulrich Lepsch nach der Beurlaubung von Stephan Schmidt auch die Chance auf einer Dauerbeschäftigung als Chef bekommt: Das Selbstbewusstsein kehrt zu den Cottbuser Profis zurück. Startelf-Rückkehrer Stiven Rivic erklärte bereits: »Das gibt uns schon einen Funken Hoffnung und macht Mut für das Spiel in Köln.«
Das neue Interims-Trainerduo Böhme und René Rydlewicz hat es in wenigen Tagen zumindest schon geschafft, aus einer verunsicherten Truppe alte Tugenden wie Kampf, Willen und Aggressivität herauszukitzeln. Zudem hatte Böhme in die Motivationskiste gegriffen, die Trainerbank wurde gewechselt - der neue Mann sitzt im Stadion der Freundschaft nun auf jener Seite, auf der Eduard Geyer zehn Jahre lang seinem Team eingeheizt hatte. Auch neue Trikots wurden übergestreift.
»Er hat uns gesagt, wir sollen den Fußball nicht komplizierter machen, als er ist«, berichtete Energie-Kapitän Uwe Möhrle von Böhmes Einweisung. Siegtorschütze Sven Michel hatte den Rat seines Trainers gegen Lautern schon nach drei Minuten angenommen und »einfach mal draufgehalten«. Stadiongast Petrik Sander kommentierte: »Ein Auftritt mit viel Leidenschaft.« Ob der ehemalige Energie-Coach ein Kandidat für eine neue Anstellung sei, ließ er offen, berichtete aber von guten Gesprächen mit Energie-Präsident Lepsch.
Die Cottbuser Vereinsführung will sich in der Trainerfrage ohnehin Zeit lassen. »Wir machen keinen Schnellschuss, sondern sehen genau hin, wer uns weiterhelfen kann, auch in naher Zukunft«, unterstrich Lepsch nochmals. dpa
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