Selbstschutz

Alexander Ludewig zum erneut freiwilligen Rückzug von Armin Veh

Ob er auch diesmal die richtige Entscheidung getroffen hat? Am Montag verkündete Armin Veh, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag als Trainer bei Eintracht Frankfurt nicht verlängern zu wollen. Ihm fehle die sportliche Perspektive.

Fast auf den Tag genau vor drei Jahren verabschiedete er sich mit den gleichen Worten aus Hamburg. Die Entwicklung beim HSV gibt ihm Recht. Aufgrund des strukturellen Chaos hatte es dort nach Veh jeder Trainer schwer - sechs in drei Jahren. Jetzt versucht der siebte, Mirko Slomka, nicht zu scheitern.

In beiden Fällen war der freiwillige Rückzug von Armin Veh in erster Linie ein Akt des Selbstschutzes. In Hamburg wollte er nicht Opfer interner Querelen werden. Im Gegensatz zum HSV ist die Frankfurter Eintracht mittlerweile ein grundsolide geführter Fußballklub. Weil aber Vorstandschef Heribert Bruchhagen hier so rigoros mit dem Rotstift regiert, sah Veh keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Das Grau des unteren Tabellendrittels oder gar das Grauen des Abstiegskampfes sollte nicht auf seinen Ruf abfärben.

Dass ein Trainer seinen Vertrag nicht verlängert, ist selten im Profifußball. Noch seltener, wenn er, wie Veh, angeblich noch keinen neuen Arbeitgeber hat. Sein Schritt ist konsequent - aus heiterem Himmel kommt er aber nicht. Offen und ehrlich hatte er immer wieder vor der in dieser Saison noch nicht gebannten Gefahr des Abstiegs gewarnt und Verstärkungen gefordert.

In Frankfurt am Main werden sie Armin Veh vermissen. Im ersten Jahr schaffte er den Aufstieg, im zweiten Platz sechs in der Bundesliga, und im dritten genoss der Klub seit langem mal wieder Spiele im Europapokal. Wird Veh die Eintracht vermissen? Das hängt sicherlich davon ab, welche Vereine sich jetzt bei ihm melden werden. Davon hängt auch ab, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat.

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