DLV-Männer peilen erneut Sieg an

Weil »König Fußball« regiert, müssen die besten Leichtathleten aus Europa ausweichen. Erstmals in der 41-jährigen Geschichte des Europacups findet das Finale der neun besten Nationalteams der Männer und Frauen (bislang waren es nur acht) im spanischen Malaga mitten in der Woche statt - nämlich an den zwei Fußball-WM-freien Tagen heute und morgen. Ungeachtet des ungewöhnlichen Termins legte Jürgen Mallow, Leitender Bundestrainer im DLV, die Marschroute so fest: Die Männer wollen zum dritten Sieg in Folge kommen, und die Frauen - im Vorjahr Dritter - streben hinter dem Seriensieger Russland Platz 2 an. Damit wären beide DLV-Teams auch für den Weltcup in Athen (16./17. September) qualifiziert, wo neben den weltbesten Nationalmannschaften auch kontinentale Auswahlteams antreten. Mit dem Blick auf die EM in Göteborg (7. bis 13. August) gibt es für die deutschen Athleten noch mehr zu gewinnen. Wer beim Europacup Platz 1 oder 2 belegt und dabei die vom DLV festgelegte EM-Norm erfüllt, hat das EM-Ticket sicher. Bislang haben 43 Athleten plus die 4 x 100-m-Staffel der Frauen diese Norm voll erfüllt. »Ich rechne in Malaga mit einigen positiven Überraschungen unserer Athleten. Aber die Konkurrenz ist stärker als in früheren Jahren, weil der Weltcup lockt«, ergänzte Jürgen Mallow. Bei den Männern wird ein Vierkampf um den Cup zwischen Deutschland, Russland, Großbritannien und Gastgeber Spanien erwartet. Bei den Frauen dürften die übermächtigen Russinnen auf dem Weg zum zehnten Cupsieg in Folge kaum zu gefährden sein. Die deutschen Teams treten mit viel Selbstbewusstein in Malaga an. Als beste Punktesammler gelten der fünfmalige Diskus-Weltmeister Lars Riedel (Chemnitz), der WM-Dritte im Kugelstoßen, Ralf Bartels (Neubrandenburg), der WM-Vierte im Hammerwurf, Markus Esser, und der EM-Zweite im Stabhochsprung, Lars Börgeling (beide Leverkusen). Das Frauenteam stützt sich vor allem auf Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch, Kugelstoßerin Petra Lammert (beide Neubrandenburg) und Hammerwurf-Rekordlerin Betty Heidler (Frankfurt/Main).