Werbung

Vorsicht vor Provokateuren

Detlef D. Pries sieht die Gefahr des Ukraine-Krieges nicht gebannt

  • Lesedauer: 2 Min.

Gerade hatte sich Wladimir Putin dafür gelobt, dass die Krim »in den russischen Heimathafen eingelaufen« sei, ohne dass Blut geflossen ist. Auch den ukrainischen Militärs hatte er dafür gedankt. Prompt fielen in Simferopol tödliche Schüsse. Der Kiewer Übergangspremier Arseni Jazenjuk erklärte umgehend, der Konflikt mit Russland habe sein »militärisches Stadium« erreicht, den ukrainischen Soldaten wurde der Schusswaffengebrauch erlaubt.

Wer hat ein Interesse an einer militärischen Zuspitzung des Konflikts? Ganz gewiss nicht Putin. Auch im Westen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Krim – Völkerrecht hin, Volkswille her – russisch bleiben wird. Ein militärisches Eingreifen zugunsten der Ukraine fordert bisher jedenfalls niemand, der politisch ernst zu nehmen wäre. Freilich lässt sich fremdes Territorium vergleichsweise schmerzlos abschreiben.

In der Ukraine fällt das nicht so leicht. Kiew will die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation »nie« hinnehmen. Zwar zügelte Jazenjuk noch am Dienstag diejenigen, die einen raschen NATO-Beitritt anstreben. Aber die Gefahr, dass Provokateure einen Flächenbrand auslösen, der nicht auf die Halbinsel beschränkt bliebe, droht nach wie vor. Rufe nach »humanitärer Intervention« – egal von welcher Seite – folgten gegebenenfalls sehr bald. Eine daraus erwachsende Katastrophe zu verhindern und Scharfmachern entgegenzutreten, ist die erste Aufgabe verantwortungsbewusster Politik – in Kiew, Moskau, Washington, Berlin, Brüssel ...

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.