Kugelathleten für EM gerüstet

Ralf Bartels und Petra Lammert aus Neubrandenburg in Gotha vorn

  • Lesedauer: 3 Min.
Die Kugelstoßer kommen langsam in EM-Form, für Deutschlands große Sprint-Hoffnung Tobias Unger ist die EM-Saison dagegen fast schon beendet. Fünf Wochen vor dem Jahreshöhepunkt der Leichtathleten im schwedischen Göteborg droht dem deutschen Rekordmann über 200 m vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg das bittere Aus. Der 26-Jährige klagt über heftige Schmerzen im linken Fuß und muss wahrscheinlich noch in dieser Woche am Fersensporn operiert werden.
Bei den Weltmeisterschaften in Osaka müsste Unger seinen direkten 200-m-Rivalen John Capel indes nicht fürchten. Der US-Sprinter hat eine zweijährige Dopingsperre wegen Marihuana-Missbrauch akzeptiert. Dies teilte die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA mit. Der Weltmeister von 2003 war im Februar bei einem Hallenmeeting im englischen Birmingham zum zweiten Mal positiv auf Marihuana getestet worden. 2004 war der 27-Jährige nach einem positiven Ergebnis in München von der IAAF bereits verwarnt worden. Capels Sperre beginnt rückwirkend vom 15. März.

Neubrandenburgs Doppel-Stoßer
Beim Gothaer Schlossmeeting haben die Kugelstoßer Petra Lammert und Ralf Bartels am Sonnabend für einen Neubrandenburger Doppelsieg gesorgt. Mit 19,22 m verfehlte die Europapokalsiegerin ebenso wie ihr Vereinskamerad Bartels mit zwei Mal erzielten 20,53 m ihre diesjährige Bestleistung zwar um jeweils einen knappen halben Meter. Trotzdem waren beide angesichts der chaotischen Rückreise vom Europacup aus Malaga mit ihren Leistungen zufrieden. Lammert verwies die Olympia-Zweite Nadine Kleinert (Magdeburg/18,95) klar auf Platz zwei. Der WM- und EM-Dritte Bartels setzte sich in dem spannenden Wettkampf vor Lokalmatador Andy Dittmar (20,44), Peter Sack (Leipzig/20,19) und Detlef Bock (Wolfsburg/20,11) durch. Bis auf Detlef Bock haben alle Kugelstoßer die EM-Norm (20,20) bereits zwei Mal erfüllt. Bester Europäer ist in diesem Jahr bisher der Niederländer Rutger Smith mit 21,62, bester Deutscher Ralf Bartels mit 21,01.
Bartels musste nach langer Odyssee auf dem Flughafen mit neun weiteren Team-Kollegen sogar noch eine Nacht in der spanischen Hauptstadt verbringen, landete Sonnabendmittag in Berlin, setzte sich ins Auto und traf erst eine halbe Stunde vor dem Wettkampf ein. »Unter den Umständen bin ich mit der Weite sogar sehr zufrieden, mit der Technik weniger. Sonst wären 21 Meter drin gewesen«, sagte er.
Bei einem Meeting im litauischen Kaunas musste sich Diskus-Riese Lars Riedel nur Olympiasieger und Weltmeister Virgilijus Alekna (Litauen) geschlagen geben. Der Chemnitzer wurde mit 65,39 m vom Lokalmatatoren und großen EM-Favoriten (68,95) deutlich bezwungen. Die beste Leistung auf der Bahn ging auf das Konto des lettischen 110-m-Hürdensprinters Stanislavs Olijars (13,25 s).
In Forst gewann der Cottbuser Thoralf Berg den 28. Rosenpokallauf. Der Weltmeister im Ultraquadrathlon benötigte für die 5-km-Strecke 16:14 min und kam 32 s vor dem Cottbuser Marathonläufer Dirk Schinkoreit ins Ziel.

Mehrkampf-EP ohne deutsche Teams
Dank Carolina Klüft haben Schwedens Siebenkämpferinnen ihr bestes Ergebnis in der Geschichte des Mehrkampf-Europapokals abgeliefert. Das Team aus Skandinavien musste sich am Sonntag im französischen Arles mit 18078 Punkten nur den Russinnen (18149) geschlagen geben. Als überlegene Einzelsiegerin mit 6665 Punkten blieb Olympiasiegerin und Weltmeisterin Klüft nur 54 Zähler unter ihrer Jahresweltbestleistung.
Bei den Männern führte bei Halbzeit Titelverteidiger Estland (12 515) vor Russland (12 418) und Frankreich (12 153).
Der DLV ist beim Mehrkampf- Europacup diesmal nicht am Start. Er hatte das Frauen-Team aus der Superliga und die im Vorjahr abgestiegenen Zehnkämpfer aus der 1. Liga zurückgezogen. dpa/ND
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