Auch der Reisestress brachte ihn nicht aus der Ruhe
Fabian Hambüchen wurde beim Weltcup-Finale im Turnen in Tokio Zweiter und in der Gesamtwertung zusammen mit Daniel Purvis noch Erster
Auch der Streik der Lufthansa-Piloten hat den Olympiazweiten Fabian Hambüchen nicht aus der Ruhe gebracht. Der 26-Jährige sicherte sich am Wochenende zusammen mit dem Briten Daniel Purvis den Gesamt-Weltcup. Beim letzten Turnier der Pokalserie in Tokio musste sich der ehemalige Reck-Weltmeister in einem starken Feld mit 90,231 Punkten nur dem einheimischen Weltmeister und Olympiasieger Kohei Uchimura (92,898) geschlagen geben.
Dem Wahl-Kölner reichte das, um in der Gesamtwertung mit dem zuvor führenden Purvis gleichzuziehen. Der Brite wurde im Tokyo Metropolitan Gymnasium Fünfter (87,398) und musste sich schließlich das Sieggeld von 45 000 Schweizer Franken mit Hambüchen teilen.
»Ich bin super glücklich. Es war ein geiler Mehrkampf, mein bester seit der WM in Antwerpen«, strahlte Hambüchen. Trotz »der langen und stressigen Anreise«, so Hambüchen, habe er sich gut gefühlt. Wegen zahlreicher Flugausfälle musste die deutsche Delegation von der Hafenstadt Osaka aus die restlichen 500 Kilometer in die Hauptstadt mit dem Bus zurücklegen.
Die gute Stimmung in der Halle ließ jedoch keine Müdigkeit aufkommen. Ein studentischer Fanclub feuerte den Deutschen an, zudem »haben wir uns alle gegenseitig gepusht«. Nach einem insgesamt stabilen Wettkampf, in dem er auch seine neue, schwierigere Bodenübung durchturnte (15,533), gelang dem Reck-Weltmeister von 2007 an seinem Lieblingsgerät noch eine Darbietung »auf den Punkt«. Sie wurde bei einer D-Note von 7,1 mit 15,866 Punkten belohnt.
Der zweite Rang in Tokio war für Hambüchen noch einmal 12 000 Schweizer Franken wert. Ein ordentliches Taschengeld für den weiteren Aufenthalt in Japan. Denn wie schon oft in der Vergangenheit trainiert der Bundesligaturner jetzt noch eine Woche lang gemeinsam mit der asiatischen Konkurrenz in Tokio.
Bei den eher ruhigen Gastgebern erwartet ihn eine ganz andere Atmosphäre als in Michigan: Dort hatte er vor seinem vierten Platz beim American Cup Anfang März ein paar Tage lang lautstarke Übungsstunden zusammen mit den US-Boys um Olympiateilnehmer Sam Mikulak absolviert.
Im Weltcupwettbewerb der Frauen kam die Stuttgarterin Kim Bui nach Stürzen am Sprung und vom Schwebebalken beim Sieg der Italienerin Vanessa Ferrari (56,799) mit 53,082 Punkten lediglich auf den siebenten und letzten Platz. dpa
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.