Radwege direkt auf der Landstraße
Beim Testlauf im Nordosten vermerken Fachleute bereits erste gute Erfahrungen
Schwerin. Fahrradspuren auf Landstraßen können für mehr Zufriedenheit bei Radlern und für weniger rasende Autos sorgen. Das sind erste Erfahrungen aus einem Modellprojekt, das im Sommer vorigen Jahres startete und noch bis Ende 2014 läuft. In mehreren Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, wurden auf Teststrecken jeweils einen Meter breite Radfahrstreifen am linken und rechten Fahrbahnrand markiert. Dadurch verengt sich der Platz für Autos, wie der Radverkehrsreferent im Verkehrsministerium Mecklenburg-Vorpommerns, Bernd Sievers, erklärt. Im Nordosten wurden in der Region Dömitz Radfahrstreifen auf zwei Kreisstraßen auf einer Gesamtlänge von 10,2 Kilometern markiert.
Radfahrer fühlten sich durch den Schutzstreifen sicherer und die Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern werde von Autofahrern besser eingehalten, sagte Sievers. Unfälle im Zusammenhang mit den Radfahrstreifen habe es bislang auf keiner der Teststrecken in Deutschland gegeben. Bis zum Sommer sollen noch Verkehrszählungen, Messungen und Befragungen stattfinden. Herausgefunden werden soll unter anderem, ob wegen der Streifen mehr Menschen zum Radfahren ermutigt werden. Für den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC ist der wissenschaftlich begleitete Versuch bereits jetzt ein Erfolg. Der ADFC wünsche sich, dass die Radfahrer-Schutzstreifen außerhalb von Ortschaften so schnell wie möglich Eingang in die deutsche Straßenverkehrsordnung finden, sagte Gregor Mandt von der Landesgeschäftsstelle in Rostock. In den Niederlanden gebe es schon seit Jahren gute Erfahrungen mit dieser Art Radwege. - Fast alle Familien mit Kindern in Mecklenburg-Vorpommern besitzen Fahrräder: 94,5 Prozent der Paare mit unter 18-Jährigen im Haus und 87,3 Prozent der Alleinerziehenden verfügten 2013 über Fahrräder, wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin mitteilte. dpa/nd
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